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Federpicken bei Hühnern – Ursachen und mögliche Lösungen des Problems

Der nachfolgend verfasste Text behandelt das Thema Federpicken bei Hühnern. Im Rahmen des Textes soll auf die Ursachen eingegangen werden und außerdem dem Leser mögliche Lösungsansätze für das Problem zur Verfügung gestellt werden. Zunächst soll das Problem jedoch beschrieben werden.


Das Federpicken bei Hühnern

Wissenswert ist hier gleich zu Beginn, dass es sich bei dem Federpicken nicht um eine Krankheit an sichfederpicken handelt, sondern viel mehr um eine Art Untugend, die generell bei allen Hühnern, vornehmlich jedoch bei Legehennen vorkommt. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob es sich bei der Haltung der Tiere um eine große oder kleine Fläche handelt. Die Geflügelwirtschaft steht auch heutzutage noch vor dem großen Problem, dass sich die Hühner gegenseitig picken und teils schwere Verletzungen zufügen.

Doch nicht nur die Verletzungen an sich sind als problematisch zu betrachten, auch die Folgen, die die kahlen Stellen im Gefieder auslösen, sind als bedenklich einzustufen. Durch eben diese kahlen Stellen verlieren die Tiere mehr Wärme, die bei einem unbeschädigten Federkleid, nicht entweichen würde. Dadurch steigt wiederum der Bedarf an Futter, um den Verlust der Wärme auszugleichen. Der Halter der Hühner sieht sich also mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert, die durch das Federpicken ausgelöst werden: tote Hühner sowie ein erhöhter Bedarf an Futter. Es gibt verschiedene Formen des Federpickens, die im nächsten Absatz vorgestellt werden.


Die unterschiedlichen Formen des Federpickens

Die Formen des Federpickens werden hinsichtlich des Ausmaßes und der Folgen, die dadurch entstehen, voneinander unterschieden. Besonders gefährlich ist es, wenn aus dem Federpicken Kannibalismus entsteht. Die Formen des Federpickens sind, neben den Gefiederschäden unterschiedlichen Ausmaßes, auch der Kannibalismus an den bereits kahlen Körperstellen der Hühner, der Kopfkannibalismus, der Kloakenkannibalismus und der Zehenkannibalismus. Die letzten drei sind besonders schlimm und führen häufig dazu, dass das betroffene Tier verblutet. Im nächsten Absatz sollen nun die möglichen Ursachen für das Federpicken unter die Lupe genommen werden.


Ursachen und Lösungsansätze für das Federpicken bei Hühnern

federpicken beim huhnBesonders tückisch ist, dass das Federpicken, wie auch der Kannibalismus unter Hühnern, unberechenbar sind und nicht immer Klarheit im Hinblick auf die Ursachen herrscht. Das liegt daran, dass diese vielfältig sein können. Es ist also nicht immer leicht, die Ursache beziehungsweise die Ursachen zweifelsfrei festzustellen. So kommt es auch dazu, dass Hühner der selben Art in demselben Haltungssystem und ebenfalls unter identischen Aufzuchtbedingungen leben. Und es in einem Fall zu dem Federpicken kommt und in einem anderen Fall wiederum nicht. Vielen Landwirten und Hühnerhaltern gibt das berechtigterweise Rätsel auf.

Interessant ist weiterhin, dass nicht unbedingt ausschließlich Hühner, die Anzeichen von Hysterie oder Nervosität zeigen, zu dem Picken neigen. Auch „unauffällige“ Hühner, die solche Anzeichen nicht aufweisen, neigen in vielen Fällen dazu, ihre Artgenossen zu picken und somit zu verletzen und gegebenenfalls zu töten. Das Federpicken lässt sich in einigen Fällen auf ein fehlgeleitetes Erkundungs- und Futtersuchverhalten zurückführen, bei denen das Huhn den Trieb zum Picken an den Artgenossen auslebt. Verwunderlicherweise ist es meist so, dass das Huhn, während es von dem anderen angegriffen wird, keinen Widerstand leistet und sich nicht zur Wehr setzt. Auch ist zu beobachten, dass das Federpicken auch bei jungen Küken auftritt, die dieses von den anderen Hühner „erlernen“. Experten sind sich einig, dass es wichtig ist, Maßnahmen zur Verhinderung des Federpickens zu treffen, um zu erreichen, dass die möglichen Ursachen beziehungsweise Auslöser minimiert werden.


Federpicken wieder los werden

Ein weiterer Lösungsansatz für das Federpicken liegt in dem Angebot von Beschäftigung für die Tiere. Langes Stroh oder auch Ballenbündel können für die Tiere, die darauf einpicken können, eine abwechslungsreiche Beschäftigung darstellen. Auch Gasbetonsteine, auch bekannt als Ytong-Steine, werden von Hühnern gerne bepickt. Alternativ kann man auch auf PET Flaschen zurückgreifen, die man in den Stall hängt und ebenfalls gerne von den Tieren bepickt werden.

Unterstützend zu den anderen Maßnahmen helfen spezielle Präparate gegen Federpicken. Diese werden auf das Gefieder der Hühner aufgesprüht. Durch einen unangenehmen Geschmack und Geruch hält dies die anderen Hühnern vom Federpicken ab.

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Ergänzend zu dieser kurzfristigen Lösung sollte man den eigentlichen Grund für das Federpicken ausmachen. Teilweise liegt die Ursache in einem Nährstoffmangel. Speziell tierisches Eiweis und Kalzium sind häufig die Ursachen.

Wir empfehlen daher eine hochwertige Mineralmischung, die den Tieren ständig angeboten wird.

 


Weitere Ursachen des Federpickens beseitigen

Weitere Ursachen sind in dem Haltungssystem zu suchen. Es gilt, dass eine hohe Besatzungsdichte dashuhn Federpicken fördert. Trotzdem ist auch bei niedrigen Besatzungsdichten ein Federpicken nicht ausgeschlossen. Als gute Maßnahme, um diese Untugend des Federpickens vorzubeugen ist ein gut strukturiertes Haltungssystem. Das den Hühnern bereits ab der Aufzucht eine Aktivitätszone sowie Rückzugs-, Ruhe und Scharrzonen bietet. So kann man sicherstellen, dass durch picken verletzte Hühner, einen Rückzugsort haben und sich erholen können. Im Scharrbereich sollte stets Einstreu verfügbar sein, um bereits bei den Küken dafür zu sorgen, ein gesundes Pickverhalten zu fördern. Des weiteren sollte man, die Sitzstangen in Abständen von mindestens 50 cm voneinander positionieren. So verhindert man, dass die Hühner die auf einer unter Stange sitzen, die Artgenossen weiter oben picken können. So kann man den Kloakenkannibalismus zumindest auf der Sitzstange bekämpfen.


Abhilfe: Lichtintensität verringern

Neben der Suche von Ursachen im Haltungssystem und in der Genetik der Tiere ist auch das Lichtmanagement zu überprüfen. Wichtig ist, dass das Licht dimmbar, sprich in seiner Intensität verstellbar ist. Wenn der Stall zu hell ist, egal ob durch das Licht von Lampen oder durch einfallendes

hühner

Sonnenlicht, so fördert dies das Federpicken. Es wird empfohlen, dass Sonnenstrahlen nur indirekt in den Stall fallen und sich der Helligkeitsbereich der Lampen zwischen 5 und 100 Lux bewegt. Mithilfe entsprechender Fensterklappen kann man dafür sorgen, dass das Sonnenlicht nicht direkt in den Stall fällt. Außerdem sollte man die Helligkeit des Lichts der jeweiligen Zone anpassen. Das heißt, dass der Fress- und Scharrbereich heller als die Ruhezone sein sollten. Bei der Wahl der Beleuchtung sollte man darauf achten, dass man Licht im rot-gelben Bereich nutzt. Da die Hühner dieses als angenehm und beruhigend empfinden. Glühbirnen eignen sich grundsätzlich besser für die Beleuchtung des Stalls als Leuchtstoffröhren. Experten empfehlen außerdem, dass man die Beleuchtung in den kritischen Phasen der Aufzucht, sprich in etwa die dritte bis zehnte Woche und außerdem während des Legebeginns reduzieren sollte.


Genetik und Alter

Interessant sind die Ergebnisse von Untersuchungen, die nahelegen, dass es vor allem die braunen Hybriden unter den Hühnern sind, die am meisten zu dem Kloakenkannabalismus, also dem Picken an der Kloake von Artgenossen, teilweise, bis diese verbluten. Weiße Hühner hingegen picken öfter an den Zehen ihrer Artgenossen. Mit diesen Ansätzen versucht man, den Grund beziehungsweise die Ursache für das Federpicken in der Genetik der Tiere zu finden. Allerdings kann auch das Alter der Tiere eine Rolle spielen und diese Untugend begünstigen.

Mehreren Umfragen zufolge, beginnt das Picken meist in der dritten bis vierten Woche und außerdem in der siebten bis zehnten Alterswoche von Hühnern. Ebenso ist der Legebeginn eine kritische Phase, in der es immer wieder zum Federpicken kommt. Außerdem sind hier auch Stressfaktoren, wie beispielsweise der Wechsel von Stall und / oder Futter, als mögliche Auslöser zu nennen. Des Weiteren ist die Gliederfarbe sowie der Zustand derselben als Auslöser zu nennen, denn solche Auffälligkeiten im Federkleid verleiten andere Hühner zu einer Art neugierigem Picken.


Abschließendes Fazit

Das Federpicken bei Hühner kann ernsthafte, gar tödliche Folgen für die betroffenen Tiere haben. Ursachen und Lösungen zu gleich sind in der Genetik der Tiere, dem Stallsystem, der Fütterung und der

Beleuchtung zu suchen und zu finden. Da es mehrere Auslöser sein können, ist es oft schwer diesen zweifelsfrei festzustellen. Es sollte schrittweise vorgegangen werden, um einige Auslöser ausschließen zu können, um schlussendlich den verantwortlichen Grund für das Federpicken zu finden.