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Getrocknete Mehlwürmer als Leckerbissen für Hühner

Hühner sind Feinschmecker. Als Allesfresser lieben sie etwas ganz besonders: Würmer! Hühner im Freilauf suchen sich ihre Leckerbissen selbst.

Im Winter kommt dann die karge Zeit. Würmer und Insekten sind kaum noch zu finden. Wäre da nicht der nette Hühnerhalter, der die Tiere mit getrockneten Mehlwürmern versorgt.


Was sind Mehlwürmer überhaupt?

Getrocknete Mehlwürmer für HühnerMehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers. Eigentlich ist der zwischen zehn und 18 Millimeter lange, schwarze Mehlkäfer ein übler Vorratsschädling. Das betrifft auch seine goldbraune Larve, die wie ein Wurm aussieht, aber eigentlich eine Made ist.

Mehlkäfer und deren Larven gehören zur Urnahrung des Huhns. Die Insekten sind weltweit verbreitet. In der freien Natur leben sie in verrottetem Holz, verlassenen Vogelnestern und Mulm.

Sie fühlen sich aber auch in der Umgebung des Menschen wohl. Dort bevorzugen sie Mehl und Getreideprodukte als Lebensraum und Futterquelle. Häufig zu finden sind die Käfer an warmen und dunklen Plätzen in Bäckereien und Mühlen. Die gefräßigen Käfer lieben stärkehaltige Nahrung, verzehren aber auch andere Insekten oder sogar ihre Larven.

In der Natur ist es so, dass sich jene, die gerne und oft gefressen werden, besonders stark vermehren. Das trifft auch auf den Mehlkäfer zu. Ein Weibchen legt bis zu 150 Eier. Die schlüpfenden, weißen Larven besitzen eine Größe von etwa zwei Millimetern. Mit der Zeit bekommt ihr Körper eine goldbraune Farbe. Mit etwa 40 Millimetern sind die Maden verpuppungsfähig.


Vom Schädling zum Speiseinsekt

Getrocknete Mehlwürmer sind ein beliebtes Tierfutter für Terrarienbewohner. Auch Fledermäuse und Igel erhalten diese Delikatesse als Päppelfutter auf den Pflegestationen.

Natürlich lieben auch Hühner diese saftigen Leckerbissen. Sogar einige Menschen essen die schmackhaften Maden entweder im Ganzen, fein zerkleinert oder zu Mehl verarbeitet.


Deshalb lohnen sich Mehlwürmer als Hühnerfutter

Es gibt folgende Gründe, Hühner mit Mehlwürmern zu verwöhnen:

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Das ist drin im Mehlwurm

Mehlwürmer sind echte Kalorienbomben und sozusagen die Sahneschnitten im Futtertrog. Als hochwertige Eiweißquelle versorgen sie das Huhn mit einer ordentlichen Zusatzportion Protein.

Etwa 100 Gramm gefriergetrocknete Mehlwürmer enthalten 45 bis 60 Gramm Eiweiß. Erwähnenswert ist auch der hohe Gehalt an gesunden Omega-3-Fettsäuren. Mehlwürmer liefern außerdem Kalzium, Zink, Magnesium, Eisen und Vitamin B12.

Wie bei uns Menschen bringt eine zu kalorienhaltige Nahrung auch für das Huhn Nachteile. Allzu viele Mehlwürmer über einen längeren Zeitraum regelmäßig verfüttert, machen die Hühner fett.

Unser Tipp: Im Sommer finden Freilandhühner genug tierische Nahrung. Die zusätzliche Gabe von Mehlwürmern ist überflüssig. Wer im Sommer fleißig Eier legt, hat sich aber im Winter eine Belohnung verdient. Viele Hühnerhalter gönnen ihren Tieren das exklusive Vergnügen als Festschmaus an Weihnachten.

Gefriergetrocknete Mehlwürmer

Die meisten Hühnerhalter greifen auf gefriergetrocknete Mehlwürmer zurück. Diese sind hygienisch verpackt und aufgrund ihrer langen Haltbarkeit leicht zu bevorraten. Der Beutel lässt sich nach Entnahme einer Teilmenge wieder verschließen.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum für gefriergetrocknete Mehlwürmer liegt bei etwa einem Jahr.


Wie sterben die Mehlwürmer?

Bei den getrockneten Mehlwürmern handelt es sich um Totfutter. Von der Tötung bekamen die Würmchen nichts mit. Bei der Gefriertrocknung kommen die Würmer in ein spezielles Tiefkühlfach. Dort fallen die wechselwarmen Tiere in eine Kältestarre. Hält diese Kältestarre längere Zeit an, dann setzt der Stoffwechsel aus und die Insekten sterben quasi im Schlaf.


Die frische Alternative

Mehlwürmer gibt es auch lebend in kleinen Behältern zu kaufen. Die Maden ernähren sich in der Box vom vorhandenen Substrat. Allgemein sind lebende Mehlwürmer teurer als die getrocknete Variante. Außerdem ist der Appetit einer Hühnerschar größer als der eines Terrarientiers. Die kleine Box würde vermutlich gar nicht für alle reichen.


Unser Tipp: Mehlwürmer selbst züchten

Da Mehlwürmer aus dem Fachhandel teurer sind als herkömmliches Hühnerfutter, kommen einige Tierhalter auf die Idee, die Maden selbst zu züchten. Und das funktioniert tatsächlich.

Dazu braucht man:

  • lebende Mehlwürmer
  • Schachteln, am besten aus Kunststoff
  • Weizenkleie als Futter und Einstreu
  • weiteres Futter wie Altbrot, Gemüse und Obst
  • einen warmen Platz
  • feinmaschige Katzenkloschaufel zum Aussieben der Käfer

Die Vorbereitung der Box

Geeignet für die Mehlwurmzucht ist ein warmer Raum. In die Box kommt eine rund fünf bis 15 Zentimeter dicke Schicht Kleie, ein bisschen Obst und Gemüse sowie Brot. Die Größe der Box richtet sich nach der Größe der Zucht. Um das Würmerzüchten vorerst auszuprobieren, reicht ein etwa schuhkartongroßer Behälter. Aufgrund der Fresstätigkeit und der Ausscheidungen der Würmer ist Karton eher ungeeignet. Eine Box aus leicht zu reinigendem Kunststoff bietet hier klare Vorteile.

Nach einer gewissen Zeit verpuppen sich die Würmer. Die Puppen kommen in eine neue Box mit Weizenkleie. Das Warten geht weiter. Aus den Puppen schlüpfen Mehlkäfer. Diese kommen wieder in eine Extrabox mit Weizenkleie, Brot und Gemüse. Die Käfer verpaaren sich und aus dem Gelege schlüpfen nach etwa drei Wochen die Larven. Der Zyklus beginnt von Neuem.

Mehlwürmer selbst trocknen?

Das Trocknen der Würmer ist nicht ganz einfach, schließlich muss alles hundertprozentig passen, damit die Leckerbissen lange Zeit halten und nicht gammeln. Wer Mehlwürmer selbst züchtet, verfüttert diese zumeist frisch.

In einer professionellen Zucht läuft alles sehr viel kontrollierter ab. In den gewerblichen Zuchtanlagen kommen die „erntereifen“ Würmer in einen Gefrierschrank. Damit sich der Darminhalt entleert, bekommen die Würmer 24 Stunden davor nichts mehr zu fressen.