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Hühner verlieren Federn – Was passiert bei der Mauser?

Deine Hühner verlieren Federn? – Dass Hühner einmal im Jahr ihre Federn verlieren, ist völlig normal. Sie befinden sich dann in der sogenannten Mauser. Diese ist notwendig, weil sich die Federn mit der Zeit abnutzen. Sie schützen dann nicht mehr ausreichend vor Feuchtigkeit und auch die Isolation geht allmählich verloren.

Hühner verlieren Federn während der Mauser

Wie bei vielen anderen Vögeln erfolgt die Mauser bei den Hühnern nach und nach. Das heißt, die Hühner verlieren ihre Federn nicht auf einmal, sondern in der Regel schrittweise. Gleichzeitig findet eine Erneuerung des Federkleids statt. Bei den meisten Hühnern entstehen keine nackten Stellen, sondern das Federkleid sieht nur etwas zerrupft aus. Man erkennt bei manchen Tieren die Mauser lediglich an den vielen im Stall herumfliegenden Federn.

Unser Tipp: Die jungen Federn sind von einer schützenden Membran umgeben, die sich ablöst und im Stall kleine Häufchen Staub bildet. Es gibt Menschen, die an einer Vogelhalterlunge leiden. Sie entwickeln eine allergisch bedingte Lungenerkrankung, eine sogenannte exogen-allergische Alveolitis. Um eine solche Erkrankung zu vermeiden, ist es sinnvoll, beim Ausmisten des Stalls einen Mundschutz zu tragen.

Dauer und Zeitpunkt der Mauser

Äußere Einflüsse wie das Nahrungsangebot, die Tageslänge, Temperatur und Wetter spielen für den Beginn der Mauser eine große Rolle. All diese Faktoren wirken auf die Hormonproduktion, die letztendlich den Gefiederwechsel auslöst. Die Hühner mausern zumeist gegen Sommerende oder im Herbst. Der genaue Zeitpunkt ist individuell verschieden. Manche Hühner beginnen bereits im August damit, andere erst im September oder noch etwas später.

Die Hühner Mauser dauert in der Regel vier bis sechs Wochen und vollzieht sich allmählich. Manche Hühnerhalter zögern den Beginn mit künstlichem Licht und höheren Temperaturen hinaus und verlängern somit die Legeperiode.


Welches Futter während der Mauser?

Hühner während der Mauser

Hühner verlieren Federn und dabei sehr viele Nährstoffe. Zu den Bestandteilen der Federn gehören verschiedene chemische Verbindungen. Sie bestehen genau genommen aus Wasser, Stickstoffverbindungen, Asche und Fett, Schwefel, Kieselsäure, Chlor, Phosphor, Kalzium, Eiweiß und Kreatin.

Um ein neues Federkleid zu bilden, ist die Aufnahme von ausreichend Nährstoffen mit dem Futter wichtig. Mangelt es an Nährstoffen, dann hat das im schlimmsten Fall zur Folge, dass das Federkleid nicht richtig ausgebildet wird. Das Gefieder sieht dann matt und struppig aus. Die Federn weisen glasige, brüchige Stellen auf oder sind zu kurz geraten. Solche Federn bieten keinen ausreichenden Schutz vor Nässe und Kälte und sehen hässlich aus.

Folgende Futtermittel eignen sich dazu, Hühner in der Mauser mit der Zufuhr lebenswichtiger Mineralstoffe, Spurenelemente wie Zink, Eisen und Selen sowie mit Vitaminen wie Vitamin D3 oder Biotin zu versorgen:

  • Legepellets oder Legemehl als Hauptnahrung
  • Körnermischung als Zusatzfutter
  • etwas Öl und Bierhefe als Futterzusatz
  • Futterkalk und Kalkgrit
  • frisches Gemüse und Grünes wie Zwiebeln, Gurken, Salat, Möhren, Kräuter und Gras
  • Mehlwürmer als Leckerbissen
  • Sonnenblumenkerne
  • Mauserhilfe aus dem Fachhandel

Schon gewusst? Bierhefe ist ein ideales Ergänzungsfuttermittel für die Hühner in der Mauser. Sie enthält wichtige Aminosäuren wie das Methionin, Vitamine und Mineralstoffe. Diese fördern nicht nur die Ausbildung eines gesunden Federkleids, sondern stärken auch das Immunsystem der Tiere.


Wie kann ich die Hühner unterstützen?

In erster Linie benötigen die Hühner in der Mauser ein besonders hochwertiges Futter. Da die Erneuerung des Gefieders die Vögel viel Kraft kostet, ist auf eine ruhige, störungsfreie und stressarme Umgebung zu achten. Ein warmer, heller Stall zum Ausruhen sollte auch tagsüber erreichbar sein.


Warum legen Hühner in der Mauser keine Eier?

Hühner in der Mauser benötigen sämtliche Nährstoffe für den Aufbau eines neuen Federkleids. Deshalb bleibt kaum noch etwas für die Erzeugung der Eier übrig. Der Körper nutzt die ganze zur Verfügung stehende Energie für die Neubildung des Gefieders.

Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle, denn eigentlich dienen die Eier der Fortpflanzung. Die Fortpflanzungszeit der Hühnervögel beginnt im zeitigen Frühjahr. Deshalb gibt es ab Februar wieder deutlich mehr Eier als in den Vormonaten. Biologisch macht es auch wenig Sinn, Küken in der kalten Jahreszeit groß zu ziehen. Viele Jungtiere würden sterben und in der freien Natur ohne Zufüttern ebenso wenig Nahrung finden wie ihre Mütter. Deshalb ist im Winter Fortpflanzungspause. Bei unseren Haushühnern ist das etwas anders. Sie legen oft auch noch im Winter, aber eben eine geringere Menge.


Befiederungsstörungen bei Hühnern in und außerhalb der Mauser

Nicht immer läuft alles so glatt, wie sich das der Hühnerhalter wünscht. Diese Faktoren beeinflussen das Gefieder negativ:

  1. Parasiten und Pilzerkrankungen
  2. Mangelernährung
  3. Krankheit
  4. Gefiederschäden durch Hahnentritt
  5. Federpicken
  6. Schockmauser
  7. Stockmauser
  8. mangelhafte Federneubildung

Die Hühner verlieren Federn, und das außerhalb der Mauserzeit? Da kann ein Befall mit Federlingen, Hühnerflöhen oder Milben dahinterstecken. Diese Parasiten verursachen einen Juckreiz, der die Hühner dazu veranlasst, sich zu reiben. Auch Würmer und Krankheiten können das Huhn so schwächen, dass es nicht mehr zum Erhalt eines gesunden Gefieders in der Lage ist.

Und dann gibt es noch die Hennen mit den kahlen Stellen auf dem Rücken. Dafür ist zumeist der Hahn verantwortlich, der seine Damen zu stürmisch begattet.

Kahle Stellen am Rücken der Hühner

Federpicken führt außerdem zu einem unschönen Federkleid. Bekannt ist auch das Phänomen, dass ein Huhn in einer plötzlichen Schrecksituation Federn verliert. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Schockmauser. Bei einer Stockmauser hingegen erstreckt sich die Mauser über einen unnatürlich langen Zeitraum. Zu den Befiederungsstörungen gehört zudem die mangelhafte Neubefiederung nach der Hühner Mauser.


Was ist eine induzierte Mauser?

Während der Mauser erneuern sich nicht nur die Federn, sondern auch die eierproduzierenden Organe der Henne. Das machen sich manche industriellen Hühnerhalter vor allem im Ausland zunutze. Sie verlängern die reproduktive Phase durch eine absichtlich herbeigeführte Mauser.

Während die meisten Legehennen nach einer Legeperiode aussortiert werden, ist es mithilfe der induzierten Mauser möglich, diese noch für ein oder zwei weitere Durchgänge zu nutzen. Die Legeleistung ist dann annähernd so hoch wie im ersten Zyklus.

Das Induzieren geschieht vor allem in den USA durch Nahrungsentzug über einen Zeitraum von sieben bis 14 Tage. Parallel dazu verlieren die Hennen rund ein Drittel ihres Körpergewichts. Alternativ dazu geben einige Hühnerhalter ein nährstoffärmeres Futter.