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Huhn legt Ei ohne Schale? – Windeier

Weich und wabbelig fühlen sich Windeier an. Die Schale ist butterweich. Früher nahm man an, dass die Eier vom Wind oder einem göttlichen Atem befruchtet wurden. Daher auch der Name. Heute weiß man, dass sich die eigentümliche Schale auf einen Nährstoffmangel oder gar eine Erkrankung zurückführen lässt.

Windeier - Huhn legt Ei ohne Schale?

Was sind Windeier?

Ein Windei ist ein Ei ohne Schale. Genau genommen ist die Schale nicht fest, sondern besteht aus einer dünnen, gummiartigen Haut. Durch diese Haut schimmert das gelbe Dotter. Nach dem Einreißen der Schalenhaut stellt man oft fest, dass das Innere des Eis völlig normal aussieht.

Huhn legt Ei ohne Schale

Windeier entstehen durch eine misslungene Calcifizierung. Die Calcifizierung ist der letzte Schritt bei der Entstehung des Eis. Hierbei bildet sich die feste Schale. Für diesen Vorgang benötigt der Körper viel Kalzium. Fehlt dieses, dann kann die Ausbildung einer festen Schale nicht gelingen.

Da die Windeier beim Verlassen des Legedarms weniger Widerstand bieten, plumpsen sie häufig versehentlich auf den Boden. Deshalb findet man sie öfters unter den Sitzstangen und seltener im Nest.

Schon gewusst? Dass Hennen ein Windei legen, ist hin und wieder normal. Erst wenn dieses Phänomen öfters auftritt, sollte man der Sache auf den Grund gehen. Das gilt vor allem dann, wenn mehrere Hühner betroffen sind.

Hinweis: Viele Hühnerhalter fragen sich, ob man ein Windei essen kann. Ja, das ist problemlos möglich. Da die schützende Schale fehlt, dringen leichter Keime in das Ei und es verdirbt schneller. Deshalb ist es von Vorteil, das Ei gut zu kochen oder zu braten und möglichst frisch zu verzehren.

Windeier bei jungen Hühnern?

Ältere Hennen legen häufiger ein Ei ohne Schale als jüngere. Vor allem im Hochsommer ist die Futteraufnahme oft so eingeschränkt, dass es zu einem Kalziummangel kommen kann.

Junge Hühner legen selten WindeierAber auch junge Hühner können bei unzureichender Ernährung Windeier legen. Es gibt außerdem ganz junge Hennen, die zu Beginn der ersten Legephase vermehrt Eier ohne Schale produzieren. Manchmal dauert es eben etwas, bis sich die Eierproduktion einpendelt. Generell sind die ersten Eier einer Junghenne noch deutlich kleiner, zumeist aber mit einer festen Schale versehen.

Manchmal kommt es vor allem in der ersten Legeperiode auch vor, dass ein Ei kein Dotter, sondern nur Eiklar enthält. Ähnliches ist auch bei älteren Hennen nach einer Legepause zu beobachten. Man spricht dann von so genannten Spareiern.


Häufigste Ursache: Kalkmangel

Ein Ei zu produzieren, kostet dem Huhn viel Kraft und vor allem Nährstoffe. Die Schale besteht zu 93 Prozent aus Calciumkarbonat, auch Kalk genannt. Der Rest sind Calciumphosphat, Magnesiumphosphat, Eiweiß, Wasser und etwas Fett. Diese Nährstoffe muss die Henne über die Nahrung aufnehmen. Ein fütterungsbedingter Kalk- beziehungsweise Kalziummangel begünstigt die Entstehung von Eiern ohne Schale.

Zerbrochene Muschelschalen, so genannter Grit, aber auch Futterkalk beheben diesen Mangel. Sowohl Grit als auch Futterkalk sind im Agrar- oder Zoohandel erhältlich. Futterkalk wird vom Körper schneller resorbiert als Muschelgrit. Beim Auftreten von Windeiern empfiehlt sich deshalb die Gabe von Futterkalk.

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Um eine ausreichende Kalkaufnahme dauerhaft zu gewährleisten, sollte hingegen immer Muschelgrit zur Verfügung stehen. Die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats unterstützt die Kalziumaufnahme. Vitamin D3 produziert das Huhn bei Sonnenlicht. Es ist also von Vorteil, wenn sich die Hühner viel im Freien aufhalten.

Unser Tipp: Früher mischten die Bauern den Hennen zerstampfte Eierschalen unter das Futter. Somit erhielten die Hühner einen Teil des verlorenen Kalziums wieder zurück und der Kreislauf schloss sich wieder. Es gibt aber auch Hennen, die dadurch erst auf die Idee kommen, ihre Eier anzupicken. Deshalb ist es sinnvoll, die Eierschalen nur sauber und ohne Dotterreste zu verfüttern.

Weitere Ursachen für Eier ohne Schale

Legt ein Huhn ein Ei ohne Schale, dann steckt da vielleicht eine Stoffwechselerkrankung dahinter. Auch Parasiten und ein allgemein schlechter Allgemeinzustand begünstigen die Entstehung von Windeiern, denn diese Faktoren sorgen für ein Nährstoffdefizit und sind sehr kräfteraubend. Auch ältere Hühner, die ihr Futter schlechter verwerten, sind oft nicht mehr dazu in der Lage, normale Eier zu bilden. Manchmal steckt eine Eileitererkrankung hinter dem Unvermögen, eine feste Schale auszubilden.


Dünnschalige Eier

Neben den Windeiern legen manche Hühner dünnschalige Eier. Das lässt sich ebenfalls auf einen Kalzium- beziehungsweise Kalkmangel zurückführen. In einigen Fällen ist die Schale so fein, dass sie beim kleinsten Druck zerbricht. Andere Eier fühlen sich ganz normal an und sehen auch so aus.

Die schlechtere Schalenqualität erkennt man erst beim Schieren mit einer Lampe. Die dünneren Stellen treten beim Beleuchten heller hervor, so dass es manchmal aussieht, als hätte das Ei Sommersprossen. Auch aus solchen Eiern können Küken schlüpfen. Das Risiko, dass das misslingt, ist jedoch höher. Bruteier von exzellenter Qualität weisen beim Schieren eine rundum einheitliche Farbe auf und sind frei von helleren Kringeln, die sich letztendlich auf eine verminderte Kalkeinlagerung zurückführen lassen. Wie bei den Windeiern ist die Gefahr größer, dass durch die dünneren Stellen Keime in das Ei dringen. Zudem schützt die feste Kalkschale das Ei vor dem Austrocknen.

Unser Tipp: Schiere das Ei vor dem Einlegen in den Brutapparat. Oft erkennt man feine Risse und Schäden erst beim Durchleuchten.

Was ist das Gegenteil von einem Ei ohne Schale?

Windeier sind nicht die einzigen Abnormitäten. Es gibt auch die Variante, dass das Ei zu lange dem Calcifizierungsprozess ausgesetzt ist und deshalb zu viel Kalk auf der Schale ablagert. Eier mit zu fester Schale bereiten oft beim Schlupf Probleme, weil es für das Küken schwerer ist, sich aus der Schale zu pellen. Andere Eier weisen eine deutliche Deformation auf. Die Oberfläche besitzt eine wellige Struktur oder das Ei ist stark verformt.