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Wie erkenne ich, ob ein Hühnerei befruchtet ist?

Viele Hühnerhalter spielen mit dem Gedanken, selbst Küken zu ziehen. Das geht natürlich nur mit einem Hahn. Doch auch mit männlicher Begleitung ist nicht jedes Ei befruchtet. Es gibt nur eine Methode, zu erkennen ob ein Hühnerei befruchtet ist: das Schieren.

Mit einer Schierlampe befruchtete Eier erkennen

Was ist Schieren?

Von außen sind befruchtete Eier auf Anhieb nicht zu erkennen. Das funktioniert nur mit dem Schieren, und auch erst dann frühestens ab dem vierten Bruttag. Ert dann erkennt man ob ein Hühnerei befruchtet ist.

Beim Schieren durchleuchtet der Hühnerhalter das Ei mit einer Lampe. Er wirft einen Blick in das Innere des Eis und erkennt den Embryo und ein Netz aus feinen Adern.

Erkennen ob ein Hühnerei befruchtet ist

Wer Hühnereier mit der Brutmaschine ausbrütet, kommt um das Schieren nicht herum. Nur so erkennt man abgestorbene Embryonen und unbefruchtete Eier und kann diese entfernen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die betreffenden Eier während der 21-tägigen Brutperiode faulen.

Unser Tipp: Das Schieren funktioniert auch mit einer einfachen Taschenlampe. Effektiver arbeitet eine Schierlampe. Diese liefert ein deutlicheres Bild und sie überhitzt das Ei nicht. Viele Schierlampen verfügen über Aufsätze zur Anpassung an die jeweilige Eigröße. In einem abgedunkelten Raum sieht man das Küken am besten.

So funktioniert das Schieren

Zum Schieren legt der Hühnerhalter die Lampe an das dicke Ende des Eis. Ganz am Anfang sieht das Ei wie ein Lampion aus. Bis auf den flüchtigen Schatten des Dotters erscheint es komplett durchsichtig.

Eier schieren am Tag 1: Nur der Dotter ist zu erkennen

Je nach Dicke und Farbe der Eierschale und der Qualität der Lampe ist etwa ab dem vierten Tag der Keim zu entdecken. Zu sehen ist auch das Adernetz an der Innenseite der Schale.

Küken entwickelt sich im Ei - Hühnerei befruchtet

Am 8. Tag erkennt man eindeutig, dass ein Hühnerei befruchtet ist. Auch unbefruchtete Eier lassen sich sicher identifizieren.

Hühnereier schieren am Tag 8 - Hühnerei befruchtet

Ist das Ei immer noch so transparent wie am Anfang ohne sichtbaren Keim, dann ist es unbefruchtet. Die meisten Hühnerhalter schieren noch einmal am 14. Tag, um Eier mit inzwischen abgestorbenen Embryonen zu entsorgen.


Was ist der Hexenring?

War das Ei befruchtet und ist der Embryo abgestorben, dann erscheint beim Schieren auf der Schaleninnenseite ein roter Ring. Die Blutgefäße haben sich vom Keim gelöst und gegen die Schale gelegt.

Auch Blutpunkte weisen in späterem Stadium auf eine Fehlentwicklung hin.

Schon gewusst? Wenn beim Schieren kein Embryo zu sehen ist, dann liegt das nicht unbedingt daran, dass das Ei nicht befruchtet war. Manchmal entwickelt sich aus verschiedenen Gründen in einem befruchteten Ei kein Embryo. Dazu gehören zum Beispiel eine falsche oder zu lange Lagerung der Bruteier sowie Transportschäden. Auch die Keimbelastung oder krankes Erbmaterial spielen eine Rolle.

Befruchtete Eier erkennen ohne Schieren?

Auch das ist möglich. Allerdings nur am kaputten Ei. Auf dem Dotter ist bei genauem Hinsehen ein kleiner heller Keimfleck zu erkennen. Der Keimfleck beherbergt den Zellkern. Verschmilzt dieser Zellkern mit dem Zellkern aus dem Spermium, dann entsteht mit ein bisschen Glück ein Küken.

Eierfressen durch beschädigtes Ei im Nest

Das geübte Auge erkennt den Unterschied zwischen befruchtet und unbefruchtet. Beim befruchteten Ei ist die Keimscheibe meistens etwas größer und dunkler, beim unbefruchteten Ei eher weiß und konzentriert.

Schon gewusst? Häufig sind in aufgeschlagenen Eiern kleine rote Punkte am Dotter zu sehen. Umgangssprachlich heißt das „Hahnentritt“. Hierbei handelt es sich zumeist nicht um einen Embryo, sondern um kleine Blut- und Gewebeteile, die aus dem Eileiter des Huhns stammen. Bei älteren Hennen passiert das öfters. Die Eier lassen sich problemlos in der Küche verwenden.

Warum sind Hühnereier manchmal nicht befruchtet?

Sind die Eier nicht befruchtet, dann liegt das zumeist am Hahn.

Typische Gründe für nicht befruchtete Eier:

  • zu hohes Alter
  • Verfettung
  • Mangelernährung
  • Lichtmangel
  • zu viele Hennen
  • Krankheit
  • Veranlagung zur Unfruchtbarkeit

Bei Hähnen lässt die Spermienqualität oft schon ab einem Alter von zwei Jahren nach. Es lohnt sich also der Einsatz eines möglichst jungen Hahns.

Haltung der Vorwerkhühner

Zu gut gefütterte Tiere verfetten. Auch das setzt die Fruchtbarkeit herab. Vor allem ältere Tiere neigen dazu, schnell Fett anzusetzen.

Ebenso kann ein Huhn nur dann ausreichend Leistung bringen, wenn es gut ernährt und mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt ist. Sonnenlicht begünstigt die Fruchtbarkeit und bringt die Tiere allgemein in Fortpflanzungsstimmung.

Unser Tipp: Im Frühling ist die Befruchtungsquote deshalb zumeist besser als im Herbst oder Winter.

Ein Hahn, der zu viele Hennen bedienen muss, ist oft überfordert und nimmt seine Aufgabe nicht so wahr, wie man es von ihm erwartet. Je weniger Hennen auf einen Hahn kommen, desto besser ist die Befruchtung. Es gibt aber dennoch viele Hähne, die locker 15, 20 oder mehr Hühner erfolgreich begatten.

Eine weitere Ursache ist die angeborene oder durch Krankheit erworbene Sterilität. So wie es unfruchtbare Männer gibt, gibt es eben hin und wieder auch unfruchtbare Hähne. Tiere, die an Infektionskrankheiten und anderen gesundheitlichen Problemen leiden, bringen oft ebenfalls nichts zustande.


Gibt es unfruchtbare Hennen?

Unfruchtbare Hennen gibt es natürlich auch. In der Regel handelt es sich dabei um Einzeltiere. Diese legen entweder keine Eier oder in den Eiern können sich keine Küken entwickeln.

Rhodeländer legen auch im Winter Eier

Da zu einer Schar mehrere Weibchen gehören, ist es sehr unwahrscheinlich, überhaupt keine Küken zu bekommen. Ein unfruchtbarer Hahn bereitet somit die größeren Probleme.

Legen alle oder sehr viele Hennen plötzlich keine Eier mehr, dann liegt das an einer falschen oder mangelnden Ernährung, an Infektionskrankheiten oder einfach nur an der Jahreszeit. Bei vielen Hühnerrassen legen die Hennen im Winter eine Legepause ein. Das ist absolut natürlich, denn in der kalten Jahreszeit hätten die Küken im Freien ohnehin kaum eine Überlebenschance.

Schon gewusst? „Wenn der Holunder blüht, werden die Hühner müd!“, so lautet eine alte Bauernweisheit. Das gilt für die Hennen ebenso wie für den Hahn. Der Holunder blüht in der Regel im Juni. Manche Sträucher stehen schon gegen Ende Mai, andere Anfang Juli in voller Blüte. Der Holunder beeinflusst die Legeleistung der Hühner nicht, es ist vielmehr die Jahreszeit.

Wenn der Frühling in den Sommer übergeht, haben die Tiere bereits eine leistungsintensive Zeit hinter sich und sind nun aus gutem Grund müde. Unter natürlichen Umständen säßen die Hennen auf den Eiern und würden brüten, um anschließend ihre Küken zu führen. Während dieser Phase ruht die Eiproduktion. Wer nach dem Juni die Brutmaschine anwirft, muss damit rechnen, dass den spät geschlüpften Küken die kühle und nasse Witterung im Herbst zu schaffen macht.


Wie lange sind Eier befruchtet?

Damit eine Henne befruchtete Eier legt, muss sie der Hahn nicht jeden Tag besteigen beziehungsweise treten. Ein „Spermiendepot“ reicht für etwa ein bis zwei, maximal drei Wochen. Stößt dem Vatertier etwas zu, dann ist davon auszugehen, dass die Eier trotzdem noch eine Zeitlang keimfähig sind.