Einen Hühnerstall selber bauen – Mit diesen Tipps klappts!
Die fertigen Hühnerställe aus dem Fachhandel sind zumeist nur für wenige Tiere ausgelegt. Der Platz ist knapp bemessen und nicht immer passt das Produkt zum Grundstück. Aus gutem Grund entscheiden sich deshalb viele Geflügelhalter dafür, einen Hühnerstall selber zu bauen. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick gelingt das zumeist sehr gut.
Tipps aus der Praxis
Boden im Hühnerstall
Wer einen Hühnerstall bauen möchte, denkt spontan an Wand und Dach. Dabei ist der Boden im Hühnerstall für die Stabilität enorm wichtig, denn er bildet in vielen Fällen das Fundament…
Hühnerstall isolieren
Vor allem in kleinen Hühnerställen sind die Tiere den Extremtemperaturen oft ungeschützt ausgeliefert. Steht der Stall in der prallen Sonne, dann heizt er sich im Sommer zu sehr auf. Im…
Beleuchtung für den Hühnerstall
Als tagaktive Tiere orientieren sich Hühner am Licht. In dieser Hinsicht sind sie uns Menschen recht ähnlich. Eine ausreichende Beleuchtung und Licht fördert die Gesundheit und animiert die Hennen zu…
Legenest selber bauen
Legenester erleichtern die Arbeit erheblich. Sie dienen der Henne als Orientierung und bieten einen optimalen Eiablageort. Der Hühnerhalter weiß sofort, wo sich die Eier befinden und muss nicht erst noch…
Hühnerstall selber bauen – das sind die Vorteile
Wer einen Hühnerstall selber bauen kann, sollte dies tun.
Es sprechen folgende Gründe für den Selbstbau:
- perfekt an die Umgebung und das Platzangebot angepasst
- bessere Standfestigkeit
- Auswahl hochwertiger Materialien
- Verwirklichung individueller Wünsche
- tolle Erfolgserlebnisse
Ein selbstgebauter Hühnerstall lässt sich den individuellen Wünsche gemäß gestalten. Er passt perfekt an den hierfür vorgesehenen Standort, denn es ist möglich, die Maße dem Platzangebot entsprechend zu berechnen. Somit lassen sich Nischen effektiv nutzen und es entsteht ein sinnvolles Arrangement.
Der Platz und die Ausrichtung des Hühnerstalls sind so gewählt, dass die Hühner problemlos den Auslauf erreichen und der Tierhalter bequem den Stall betritt.
Viele Heimwerker erfüllt es mit Freude und Stolz, sich als Architekt kreativ auszutoben und ein weltweit einzigartiges Unikat zu schaffen.
Zumeist sind selbstgebaute Ställe außerdem sehr viel robuster als die Produkte aus der Serienfertigung. Tierhalter, die einen Hühnerstall bauen, verwenden hierfür in der Regel besonders hochwertiges Holz oder sie mauern den Stall mit langlebigen Steinen. Üblich ist auch die Errichtung auf einem festen Fundament beziehungsweise die feste Verbauung mit dem Untergrund.
Mauern oder schreinern?
Wer einen festen Hühnerstall bauen möchte, wählt entweder eine Variante aus Stein oder Holz.
Das Mauern ist die aufwändigere und dauerhaftere Variante. Gemauerte Hühnerställe sind allgemein langlebiger und besser isoliert. Sie werden auf einem Betonfundament errichtet und halten oft Jahrzehnte lang.
Ein Vorteil der Steinställe ist die leichtere Schädlingsbekämpfung. Es ist zwar schwer, einen Hühnerstall komplett milbenfrei zu halten, aber ein glatt verputztes Mauerwerk bietet den kleinen Schmarotzern weniger Versteckmöglichkeiten als Holz.
Einen Hühnerstall bauen aus Mauerwerk bietet somit zahlreiche Vorteile. Er ist aber aufgrund der höheren Materialkosten zumeist auch teurer. Deshalb und auch weil nicht jeder Heimwerker das Mauern beherrscht, entscheiden sich viele Hühnerhalter für ein Modell aus Holz.
Welches Holz eignet sich zum Bauen eines Hühnerstalls?
Die Art und Qualität des Holzes ist ausschlaggebend für die Haltbarkeit des Stalls. Aus Kostengründen greifen viele Hühnerhalter auf günstige Kiefern- oder Fichtenbretter zurück. Auch die meisten handelsüblichen Bausätze bestehen aus diesem Material.
Die Frage, welches Holz sich für den Hühnerstall zum Bauen am besten eignet, ist in erster Linie auch eine Sache des Geldes. Da Fichten- und Kiefernholz relativ schnell verwittert, ist ein Schutzanstrich nötig. Auch die Verwendung kesseldruckimprägnierten Holzes wirkt einem raschen Verfall entgegen.
Natürlich gibt es auch Holzarten, die von Natur aus witterungsbeständiger sind, zum Beispiel Eiche, Akazie, Douglasie oder Lärche. Dieses Holz ist aber sehr viel teurer, weshalb die meisten Hühnerhalter letztendlich doch auf Kiefer oder Fichte zurückgreifen.
Die Holz-Qualität
Um einen Hühnerstall zu bauen, ist nicht nur die Wahl der Holzart wichtig, sondern vor allem auch die Dicke. Am besten eignen sich Massivholzbretter mit einer Dicke ab etwa zwei oder drei Zentimetern für die Errichtung der Wand. Das Material muss unbedingt tragfähig sein. Schließlich bekommt der Hühnerstall noch ein Dach. Das gilt auch für die Pfosten. Je dicker, desto stabiler und tragfähiger sind sie.
Weitere Baumaterialien aus Holz
Neben den Massivholzbrettern gibt es folgendes Baumaterial aus Holz:
- Span- und OSB-Platten
- MDF-Platten
- Siebdruckplatten
OSB-Platten bestehen aus grob zusammengepressten Spänen. Gut versiegelt eignen sich die Platten auch für die Außenwand.
Allgemein verwendet man diese allerdings für die Inneneinrichtung, beispielsweise für den Bau der Legenester. OSB-Platten lassen sich leicht mit der Säge bearbeiten.
Im Gegensatz zur OSB-Platte besteht die MDF-Platte aus feineren Spänen. Ein anderer Name ist Weichfaserplatte.
Die witterungsbeständigen Siebdruck- oder Multiplexplatten setzen sich hingegen aus mehreren Lagen Sperrholz zusammen. Die meisten Platten sind mit einer ungiftigen Phenolharzbeschichtung versehen. Die glatte Oberfläche lässt sich leicht reinigen und bietet Milben keine Chance.
Was sind Sandwichplatten?
Ein praktisches Baumaterial für den Hühnerstall sind auch Sandwichplatten. Diese bestehen aus einem leichten Metall oder aus Kunststoff. Jeweils zwischen zwei Platten befindet sich eine Isolierschicht. Sandwichplatten sind nicht billig, dafür aber leicht.
Sie lassen sich einfach bearbeiten und besitzen eine wetterfeste, pflegeleichte Oberfläche. Davon profitieren auch Hühnerhalter, die ihren Stall milbenfrei halten möchten, denn durch die fehlenden Ritzen finden die Parasiten kaum Versteckmöglichkeiten.
Das Dach
Für das Dach eignen sich verschiedene Produkte, zum Beispiel:
- Dachpappe
- Stahlblech
- Ziegel
Ein Dachbelag aus Dachpappe ist die wohl günstigste, aber auch kurzlebigste Alternative. Ein solches Dach hält rund fünf Jahre. Die Befestigung und das Auswechseln gehen schnell und einfach vonstatten.
Wesentlich länger lebt das Blechdach.
Eine Ziegeleindeckung ist die exklusivste, teuerste und dauerhafteste Variante. Ein Ziegeldach sieht perfekt aus, macht aber deutlich mehr Arbeit und verlangt wegen des höheren Gewichts nach einer wirklich tragfähigen Konstruktion.
Die Fenster
Jeder Hühnerstall benötigt zwecks frischer Luftzufuhr und Licht ausreichend große Fenster.
Ein Durchzug ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Wer auf beiden Seiten Fenster anbringt, stattet das eine zum Beispiel mit Plexiglas aus und das andere mit einem dünnmaschigen, luftdurchlässigen Volierengitter.
Im besten Fall ist es möglich, das offene Fenster zu schließen, beispielsweise mit Fensterläden.
Hühnerstall selber bauen in der richtigen Größe
Die Größe des Stalls richtet sich nach der Größe und Anzahl der Hühner. Fünf Tiere benötigen etwa zwei Quadratmeter. Besser wäre jedoch deutlich mehr Platz oder ein angrenzendes, überdachtes Freigehege, denn im Falle einer Stallpflicht müssen die Hühner drinnen bleiben.
Die Tiere schlafen auf Sitzstangen, auf denen jedem Huhn ein etwa 30 Zentimeter langes Stück zur Verfügung steht.
Man wählt die Höhe am besten so, dass der Hühnerhalter den Stall bequem aufrecht betreten kann. Das ist der Vorteil gegenüber den vielen Fertigmodellen, die meist nur eine niedrige Deckenhöhe aufweisen.