Der Gluckenstall – Größe, Einrichtung und einfache Tipps zum selber bauen!
Wenn die Henne auf den Eiern festsitzt, ist es an der Zeit, sie in den Gluckenstall umzusiedeln. Dort kann sie ungestört ihrem Brutgeschäft nachgehen. In den Gluckenstall gehört auf jeden Fall ein Brutnest für Hühner. Das ist aber noch lange nicht alles.
Damit sich die Henne wohlfühlt, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Schließlich benötigt nicht nur die Glucke ein angenehmes Umfeld, sondern der Gluckenstall dient später auch als Kinderstube für die Küken.
Ist ein Gluckenstall wirklich so wichtig?
Es gibt zwar große Hühnerställe, in denen die Hennen ein ruhiges Plätzchen zum Brüten finden, dennoch bringt ein spezieller Gluckenstall Vorteile. Nur in einem separaten Stall oder in einem extra abgetrennten Bereich ist die Glucke wirklich ungestört. Gestresste Hühner verlassen häufig das Nest und beenden die Brut vorzeitig. Mit den Küken wird es dann leider nichts.
Deshalb braucht die Glucke einen Platz mit besten Voraussetzungen. Auch wenn später die Küken geschlüpft sind, hat sie weniger Stress, weil sie die Kleinen nicht ständig vor den anderen beschützen muss.
Diese Vorteile bietet ein Gluckenstall
- viel Ruhe
- Schutz und Geborgenheit
- mehr Hygiene
- Futter und Wasser schnell erreichbar
- kein Eierchaos
- geschütztes Umfeld zur Kükenaufzucht
- bessere Überwachung durch den Hühnerhalter
Hühner bevorzugen dunkle, gut geschützte Ecken zum Brüten. Sie brauchen viel Ruhe. Der Gluckenstall bietet durch die separate Unterbringung eine stressfreie Umgebung. Da bis zum Schlupf nur die Henne selbst Kot absetzt, ist der Gluckenstall sauberer. Das kommt später wiederum den Küken zugute.
Neben ihrem Nest findet die Glucke im Stall auch Futter und Wasser. Dieses ist schnell erreichbar, sodass die Henne das Nest nur kurz verlassen muss. In dieser Zeit können andere Hühner nicht ihre Eier in das Nest legen, keine Eier herausrollen und das übliche Chaos mit einem Mix aus frischen und angebrüteten Eiern verursachen.
Die Henne brütet exakt die Eier aus, die ihr der Hühnerhalter unterschiebt. Schlüpfen die Küken, dann profitieren auch sie von der ruhigen und Geborgenheit spendenden Umgebung.
Im Gluckenstall hat der Hühnerhalter die Henne mit ihrem Nachwuchs immer gut im Blick. Zu den Routineaufgaben gehört die tägliche Kontrolle des Gesundheitszustands.
Die Einrichtung im Gluckenstall
- Nest
- Futter und Wasser
- Einstreu
- Sandbad
- eventuell angrenzender Auslauf
Das Brutnest für die Glucke
Das Nest ist der Ort, an dem sich die Henne rund 21 Tage aufhält, um die Eier auszubrüten. Dieses verfügt im Idealfall über ein weiches Polster aus Heu oder Stroh, damit die Eier keinen Schaden nehmen und damit es das Huhn gemütlich hat.
Das etwa 40 mal 40 Zentimeter große Nest besitzt einen niedrigen Rand, der das Herauskullern der Eier verhindert. Im Fachhandel gibt es fertige Nester zu kaufen. Viele Hühnerhalter nutzen auch flache Obstkisten für diesen Zweck oder bauen selbst eines, indem sie ein kleines Areal, zum Beispiel mit Backsteinen, umranden.
Futter und Wasser
In der Nähe des Nestes befinden sich eine Tränke mit frischem Wasser und ein Futterbehälter. Es ist darauf zu achten, dass die Tränke möglichst flach ist, damit später die Küken nicht reinfallen und darin ertrinken. Außerdem müssen die kleinen Hühnchen das Wasser leicht erreichen können.
Das Gleiche gilt für das Futter, das die Kleinen spätestens am dritten Tag nach dem Schlupf selbständig zu sich nehmen.
Weitere Annehmlichkeiten
Verlässt die Henne das Nest, dann nimmt sie gerne ein Sandbad zur Pflege ihres Gefieders. Außerdem entfernt das Huhn beim Sandbaden lästige Parasiten, die sich während des Brütens gerne unter den Federn einnisten.
Natürlich freuen sich die Henne und vor allem die Küken über ausreichend Einstreu zum Scharren. Ein angrenzender Auslauf tut nicht nur der Glucke, sondern auch den Küken gut. In dem eingezäunten Areal tankt die Hühnerfamilie frische Luft und Sonne.
Die passende Größe für den Gluckenstall
Rein zum Brüten braucht die Henne nicht viel Platz, weil sie ohnehin fast nur auf dem Nest sitzt. Wer keinen Bereich im Hühnerstall abtrennen kann, stellt dem Huhn ein eigenes Terrain zur Verfügung.
Rein zum Brüten genügt etwa ein Quadratmeter. Da sich der Gluckenstall später in ein Kükenheim verwandelt, sind mindestens zwei Quadratmeter erforderlich, insofern sich die kleine Hühnerfamilie tagsüber im Freilauf vergnügt.
Unsere Empfehlungen:
In der Regel bleiben die jungen Hühner bis zum Alter von etwa acht Wochen bei der Glucke. In dieser Zeit wachsen sie enorm und brauchen auch dementsprechend mehr Platz.
Ist der Gluckenstall mit Auslauf groß genug, dann können sie acht Wochen darin leben. Ansonsten ist es möglich, die Glucke mit ihren Küken allmählich zu den anderen zu gesellen, wenn die Kleinen etwa vier Wochen alt sind.
Einen Gluckenstall selber bauen
Da der Gluckenstall nicht allzu groß sein muss, lohnt sich das Selberbauen. Natürlich kann man auch einen Hühnerstall im Fachhandel kaufen. Hier gibt es viele kleinere Exemplare, beispielsweise für Zwerghühner oder nur wenige Tiere, die sich perfekt für diesen Zweck eignen. Allgemein ist es mit ein wenig handwerklichem Geschick nicht schwer, einen Gluckenstall selbst zu bauen.
In der Regel verwendet man hierfür Holzbretter oder Holzplatten. Besonders stabil und zudem wasserfest sind Siebdruckplatten. Diese setzen sich aus mehreren Holzschichten zusammen und sind mit Kunstharz beschichtet. Bei einem Stall aus Holz verhindert ein dezenter Dachvorsprung, dass der Stall zu sehr der Witterung ausgesetzt ist.
Vom Prinzip her handelt es sich beim Gluckenstall um eine etwa zwei Quadratmeter große, überdachte Kiste, die auch etwas kleiner ausfallen kann, wenn die Tiere über einen angrenzenden Freilauf verfügen.
Wichtig ist natürlich ein Ausstieg für das Huhn und eine ausreichend große Öffnung, durch die der Hühnerhalter in das Innere gelangt, um den Stall zu säubern und das Huhn zu versorgen. Bestens bewährt hat sich hier vor allem bei den kleineren Modellen ein aufklappbares Dach. Damit sich keine Beutegreifer von unten durchbuddeln und der Boden vor Erdfeuchtigkeit geschützt ist, besitzt der Stall ein festes Fundament.
Besteht dieses aus Holz, dann ist der Boden im Idealfall etwas angehoben. Manche Hühnerhalter sind auch so clever, dass sie den Stall von vornherein auf Räder setzen und ihn an den gewünschten Platz rollen. Wer seinen Gluckenstall isolieren möchte, sollte darauf achten, dass die Hühner nicht an das Styropor oder Isoliermaterial gelangen. Sie haben dieses nämlich zum Fressen gern.
Eignet sich ein Gluckenstall für mehrere Glucken?
Glucken mehrere Hennen, dann sollten die Nester nicht zu nahe beieinanderliegen. Häufig gibt es Streit. Es kam schon vor, dass sich die Glucken gegenseitig die frisch geschlüpften Küken wegfraßen. Am stressfreiesten brütet die Henne alleine. Die Glucke von anderen brütenden Hennen abzugrenzen, ist deshalb sehr von Vorteil.
Der perfekte Standort für den Gluckenstall
Glucken sind zwar gerne ungestört, aber trotzdem nach wie vor Herdentiere. Die Nähe der anderen Hühner vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Deshalb liegt der perfekte Standort direkt neben dem großen Hühnerstall.
Trennt ein Zaun die beiden Areale, dann kann die Glucke weiterhin Blickkontakt aufnehmen, denn sie ist dann nicht völlig isoliert.