Huhn entglucken – So kann man dem Huhn schonend das Glucken abgewöhnen!
Eine gute Glucke im Stall ist Gold wert. Es gibt aber auch Hennen, die es mit ihrem dauernden Geglucke übertreiben. Wenn ein Huhn drei- oder viermal im Jahr auf dem Nest festsitzt und sogar im Winter oder nur auf einem einzigen Ei brütet, dann sind viele Hühnerhalter genervt.
Der Henne das Glucken abgewöhnen ist gar nicht so leicht.
Warum ist das Entglucken sinnvoll?
Es gibt verschiedene Gründe, Hühner zu entglucken, zum Beispiel:
- mangelnde Legeleistung
- unpassende Zeit
- kein Bedarf an Nachwuchs
- Mangel an guten Bruteiern
- zum Wohl des Huhns
Glucken legen keine Eier
Ein Huhn, das gluckt, legt keine Eier. Da sich die meisten Hühnerhalter über viele leckere Eier freuen, ist dieses Verhalten oft unerwünscht.
Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Hühnerrassen, die keinen ausgeprägten Bruttrieb mehr besitzen. Das Glucken wurde ihnen weggezüchtet. Auch die meisten Hybridlegehennen sind brutfaul.
Besitzt man jedoch eine Rasse mit viel Brutlust oder Exemplare, die sehr schnell gluckig werden, macht das vielen Hühnerhaltern auf Dauer keinen Spaß. Das Entglucken ist dann die beste Alternative.
Zu den brutfreudigen Hühnerrassen gehören zum Beispiel:
- Orpington
- Seidenhuhn
- Brahma
- Cochin
- Dorking
Unpassende Jahreszeit
Manche Hennen brüten überdurchschnittlich oft. Sie sitzen bei jeder Gelegenheit auf dem Nest, unabhängig von der Jahreszeit. Das nervt nicht nur den Hühnerhalter, sondern zehrt auch an der Glucke. Hennen, die im Spätsommer, Herbst oder Winter auf den Eiern sitzen, sind kontraproduktiv.
Selbst wenn die Küken gesund schlüpfen, ist es fraglich, ob sie die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen. Die natürliche Brutzeit der Vögel liegt nun einmal im Frühling. Die Junghühner haben dann genug Zeit zum Wachsen und sind fit für die kalte Jahreszeit.
Nachwuchs unerwünscht
Manchmal möchte der Hühnerhalter die Henne entglucken, weil er keinen Nachwuchs wünscht. Die Kükenaufzucht ist zeit- und kostenintensiv und oft ist auch gar nicht mehr genug Platz vorhanden. Am besten holt man dann das Huhn vom Nest. Ein weiterer Grund ist der Mangel an guten Bruteiern. Auch wenn kein Hahn mehr mitläuft, macht es keinen Sinn, die Henne auf unbefruchteten Eiern brüten zu lassen.
Gesundheitliche Aspekte
Ein weiterer wichtiger Grund, um ein Huhn zu entglucken, ist die Gesundheit des Tiers. Viele Glucken zehren stark aus, weil sie sich zu sehr auf das Brüten konzentrieren und das Nest kaum oder gar nicht mehr zum Fressen und Trinken verlassen. Es gibt Hennen, die daran zugrunde gehen.
Zwar kann der Hühnerhalter dem Tier entgegenkommen, indem er das Futter in der Nähe des Nestes platziert, doch ein Huhn, das mehrmals im Jahr diese Prozedur mitmacht, tut seiner Gesundheit nichts Gutes. Ein verantwortungsvoller Hühnerhalter wird die Glucke entglucken.
So funktioniert das Entglucken
Sitzt das Huhn einmal fest, dann ist es gar nicht so einfach, es vom Brüten abzubringen, denn manche Hennen glucken auch ohne ein einziges Ei. Die früher üblichen Schockmethoden, zum Beispiel das Aufhängen der Glucke in einem Sack oder das Tauchen in kaltes Wasser, sind nicht tiergerecht.
Folgende Methoden eignen sich zum Entglucken eines Huhns:
- Eier entfernen
- Umsetzen in einen anderen Stall
- Glucke nachts aus dem Nest nehmen
- Henne in den Entgluckungskäfig setzen
Wie lange gluckt ein Huhn ohne Eier?
Wie bereits erwähnt, gibt es vereinzelt Hennen, die auch dann sitzenbleiben, wenn kein Ei mehr da ist. Dabei handelt es sich jedoch um seltene Ausnahmen. Nur wenige Hühner beginnen überhaupt ohne Ei zu glucken. Viele von ihnen hören nach einigen Tagen auf, wenn keine Eier folgen.
Brütet das Huhn auf einem Gelege, dann ist dieses zu entfernen. Im Normalfall beendet die Henne das Brüten nach spätestens zwei Tagen, wenn keine Eier mehr im Nest liegen. Einige Glucken verlassen das Nest schon nach wenigen Stunden. In seltenen Fällen setzen die Hennen die Brut eine Woche und länger fort.
Natürlich muss man nach dem Entfernen des Geleges aufpassen, dass die anderen Hennen nicht wieder ihre Eier in das Nest legen. Deshalb ist es oft sinnvoll, das gluckende Huhn zu separieren und dafür einen möglichst kahlen Stall zu wählen, in dem nichts an ein Nest erinnert.
Eine erprobte Methode ist auch das nächtliche Umsetzen vom Nest auf die Sitzstange oder den Boden.
Der Entgluckungskäfig
Diese Methode basiert auf dem Prinzip, der Henne das Brüten so unangenehm wie möglich zu machen. Glucken lieben dunkle, ruhige, geschützte Orte und weich gepolsterte Nester.
In einem Gitterbodenkäfig vergeht vielen Hennen die Lust am Brüten vor allem dann, wenn dieser an einem lebhaften und hell erleuchteten Platz steht. Der Gitterboden lässt viel Luft an den Bauch, was die Henne abkühlt und die Brutlust senkt.
Wann war das Entglucken der Henne erfolgreich?
Ist das Entglucken des Huhns gelungen, dann schließt es sich der Schar an und meidet das Nest. Es zeigt wieder seine alte Aktivität, scharrt nach Futter und ist tagsüber viel mit den anderen unterwegs.
Ein sicheres Zeichen, dass es mit dem Glucken vorbei ist, ist die Eiablage. Normalerweise dauert es nur wenige Tage, bis das Huhn wieder mit dem Legen beginnt. Sucht die Henne erneut das Nest auf und sitzt fest, dann muss der Hühnerhalter das Tier wiederholt entglucken.
Nervige Glucken verkaufen
Es gibt eine Alternative zum Entglucken des Huhns, denn was des einen Leid ist des anderen Freud. Es gibt tatsächlich zahlreiche Hühnerhalter, die sich eine zuverlässige Glucke wünschen und extra danach suchen. In den meisten Fällen verwenden sie diese als Naturbrutmaschine, um der Henne eigens dafür vorgesehene Bruteier unterzuschieben.
Viele Züchter brutfauler Rassen greifen auf diese Methode zurück. Somit besteht auch die Möglichkeit, eine übereifrige Glucke über den Kleinanzeigenmarkt anzubieten. Sehr oft hat der Verkäufer damit Erfolg und die Henne darf ihrem Trieb weiterhin nachgehen und mit ein bisschen Glück schon bald eine Schar Küken führen.