Vitamine und Mineralien für Hühner
Um gesund zu bleiben, benötigen Hühner Mineralien und Vitamine in einer angemessenen Menge. Vor allem Tiere im Wachstum und in der Mauser sowie Hennen während der Legeperiode brauchen eine Portion Extra-Vitamine und auch der Mineralstoffbedarf ist deutlich erhöht.
In der freien Natur sind die lebenswichtigen Nährstoffe in dem vorhanden, was die Hühner den Tag über aufpicken. In der kalten Jahreszeit, bei hohem Tierbesatz, bei wenig Auslauf und in der Stallhaltung muss der Hühnerhalter die Vögel mit reichhaltiger Nahrung versorgen.
Was braucht das Huhn?
Um die Abläufe im Körper und die Funktion der Zellen aufrechtzuerhalten, benötigen Hühner Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine.
Mangelt es den Tieren an diesen Nährstoffen, werden sie im schlimmsten Fall krank. Sie wachsen schlechter, die Legeleistung lässt nach und die Hühner fallen durch blasse Kämme, ein glanzloses Gefieder und ein allgemein matt wirkendes Wesen auf.
Oft zeigen sich die Mangelerscheinungen erst nach Wochen der Fehlernährung, denn vorerst zehren die Tiere von ihren körpereigenen Ressourcen. Liegen plötzlich keine Eier mehr im Nest, ist das ein erstes Alarmsignal.
Diese Spurenelemente nimmt das Huhn mit dem Futter auf:
- Eisen
- Mangan
- Zink
- Selen
- Schwefel
- Jod
- Chrom
- Fluor, usw.
Diese Mineralstoffe braucht das Huhn:
- Kalzium
- Magnesium
- Kalium
- Natrium
- Phosphor
Mineralstoffe heißen in der Fachsprache auch „Massenelemente“, denn die Zufuhr ist deutlich höher als bei den Spurenelementen.
Besonders wichtig für Hennen: Kalzium
Kalzium ist ein wichtiger Baustein des Knochengerüsts. Hennen brauchen den Mineralstoff außerdem zur Bildung einer festen Eierschale. Deshalb ist der Bedarf bei Legehennen besonders hoch. Eine Legehenne benötigt rund vier bis fünf Gramm Kalzium am Tag.
Ein durchschnittlich großes Ei besteht aus etwa zwei Gramm Kalzium, den Rest nutzt das Huhn zur Aufrechterhaltung der eigenen Körperfunktionen. Viele Legefuttermittel bestehen sogar zu acht bis neun Prozent aus Kalk. Allerdings ist diese hohe Kalziumkonzentration nur für Legehennen gut. Viele Masttiere bekommen davon Durchfall.
Das passiert bei Kalziummangel
Enthält die Nahrung zu wenig Kalzium, dann zieht die Henne den benötigten Mineralstoff aus den Knochen. Infolgedessen werden die Knochen weich und brüchig. Bei Jungtieren kommt es zu Deformationen der Beine beziehungsweise des Brustbeins.
Betroffen sind vor allem jene Küken, die durch eine hohe Eiweißaufnahme schnell wachsen, aber zu wenig Kalzium fressen. Ein ausgeprägter Kalziummangel führt zu Lähmungen aufgrund einer gestörten Reizweiterleitung im neurologischen Bereich, zu Rachitis, Herzrhythmusstörungen und einer verminderten oder komplett eingestellten Legeleistung.
Unsere Empfehlung:
Phosphor – Gegenspieler und Partner des Kalziums
Für das Huhn besonders wichtig ist ein ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis. Zu viel Phosphor hemmt die Kalziumaufnahme und umgekehrt. Ein Zuviel an Phosphor begünstigt den Kalziumabbau aus den Knochen, denn der Hühnerkörper versucht immer, eine Balance zwischen diesen beiden Stoffen herzustellen.
Phosphor beeinflusst die Fruchtbarkeit und den Fett- und Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Phosphor unterstützt den Energiestoffwechsel in den Zellen und dient diesen als Energiequelle. Wie Kalzium übernimmt auch Phosphor eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau. Auch an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts ist das Mineral beteiligt.
Ein Phosphormangel äußert sich unter anderem folgendermaßen:
- Knochendeformationen
- Wachstumsstörungen
- Kükensterben im Ei
- mangelnde Fruchtbarkeit
- allgemeine Schwäche
- verminderte Legeleistung
Kalium und Natrium
Wie Phosphor und Kalzium sind auch Kalium und Natrium Partner und zugleich Kontrahenten. Sie spielen bei der Flüssigkeitsversorgung der Zellen, bei der Nerven- und Herzfunktion eine wesentliche Rolle.
Allerdings benötigen Hühner nicht viel von diesen Substanzen. Die maximale Toleranzgrenze liegt täglich bei etwa ein bis zwei Gramm Natrium beziehungsweise Salz. Ab einer Tagesaufnahme von drei bis vier Gramm drohen ernste gesundheitliche Gefahren. Auch ein Kaliummangel ist eher selten, denn das Grünfutter im Auslauf enthält reichlich davon.
Ebenfalls wichtig: Eisen
Eisen ist im Grünfutter und auch in den handelsüblichen Futtermitteln zumeist in ausreichender Menge vorhanden. Ein Eisenmangel ist deshalb oft ein Indikator für weitere Probleme. Eisen ist wichtig für die Blutbildung.
Ein Mangel verursacht eine im Extremfall tödlich endende Blutarmut. Eisen fördert den Sauerstofftransport im Blut und ist ein wichtiger Blutbaustein. Durch innere Blutungen, aber auch durch Parasitenbefall verliert das Huhn mit dem Blut auch Eisen. Betroffene Tiere wirken schlapp und schwach. Auch blasse Kehllappen und Kämme deuten auf eine Blutarmut hin.
Magnesium für potente Hähne
Magnesium fördert das Wachstum und die Bildung des Gefieders. Das Mineral unterstützt die Nieren- und Muskelfunktion. Wichtig ist Magnesium außerdem bei der Zusammensetzung des Ejakulats beim Hahn. Ein Magnesiummangel führt zu Krämpfen, schlechtem Gefieder, einer Übererregbarkeit und unfruchtbaren Hähnen. Ausreichend Magnesium ist im Grünfutter enthalten.
Vitamine für Hühner
Wie wir Menschen brauchen auch Hühner eine ganze Reihe an Vitaminen, zum Beispiel Vitamin E, A, C und D. Eine gute Vitaminversorgung fördert das Wachstum und erhöht die Widerstandskraft gegen Infektionskrankheiten. Vitamine sind auch gut für die Fruchtbarkeit.
Besonders wichtig für die Tiere ist Vitamin D. Legehühner benötigen das Vitamin zur Produktion ihrer Eier, denn es trägt zu einer festen Schalenbildung bei. Vitamin D ist auch als Sonnenvitamin bekannt. Es entsteht unter dem Einfluss der Sonne, weshalb ein Mangel nur bei unzureichender Ernährung sowie im Winter oder bei reiner Stallhaltung auftritt. Wichtig ist außerdem Vitamin B1 oder Thiamin. Besonders viele B-Vitamine enthält Bierhefe.