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Blauleger Hühner – Welche Rassen legen blaue Eier?

Viele Hühnerhalter wünschen sich einen bunten Eierkorb und halten deshalb bewusst Hennen, die unterschiedlich gefärbte Eier legen wie die Blauleger Hühner.

Blauleger Hühner

Neben den Braun- und Weißlegern gibt es auch solche Hühner, die grüne, rosa, gelbliche oder blaue Eier produzieren. Da die Nuancen zart und pastellartig erscheinen, fallen die großen Farbunterschiede erst richtig ins Auge, wenn die Eier nebeneinander liegen.

Hennen, die blaue oder grüne Eier legen, nennt man umgangssprachlich „Easter Egger“ (Ostereierleger).

Easteregger und Blauleger Hühner

Welche Hühnerrassen legen blaue Eier?

Die Eifarbe kann der Hühnerhalter nicht durch das Futter, die Temperatur oder andere Einflüsse verändern. Es ist einzig und allein die Genetik beziehungsweise die einer bestimmten Rasse zugrundeliegende Erbanlage, die eine Henne blaue Eier legen lässt.

Nicht alle Blaulegerrassen sind in Deutschland anerkannt, dazu gehören zum Beispiel das Ameraucana und das Silverudds Blå.

Schon gewusst? Zwischen Blau- und Grünlegern besteht genetisch eine enge Verwandtschaft. Bei den Eiern sind die Übergänge vom Grünen ins Blaue oft fließend, sodass es bei einigen Rassen sowohl grün- als auch blau- beziehungsweise türkislegende Hennen gibt.

Folgende Hühnerrassen legen blaue Eier

  1. Ameraucana
  2. British Lavender Araucana
  3. English Cream Legbar
  4. Silverudds Blå
  5. Schijndelaar
  6. Javanesisches Zwerghuhn
  7. Dongxiang
  8. Lushi
  9. Whiting True Blue Chicken
Schon gewusst? Auch bei den Wachteln gibt es Blauleger. Die Hennen der Celadon-Wachtel liefern Eier mit hellblauer, dunkelblauer oder türkiser Farbe.

Die Urmutter aller Easter Egger: das Araucana

Der Prototyp des Grünlegers ist das aus Südamerika stammende Araucana-Huhn. Es gehört zu den auffälligsten Hühnerrassen der Welt.

Araucana Zwerghühner - Attraktive kleine Hühnerrasse

Wo beim Huhn üblicherweise die Ohrscheiben liegen, befinden sich befederte Hautfalten, sodass die Tiere beidseitig am Kopf Federquasten (Bommeln) tragen. Manche Exemplare besitzen einen Kehl- oder Backenbart.

Reinrassige Araucanas sind außerdem schwanzlos. Sie haben weder Schwanzwirbel noch Schwanzfedern und auch keine Bürzeldrüse. Ein weiteres typisches Merkmal ist der Erbsenkamm.

Araucana Huhn

Araucanas sind zwar allgemein Grünleger, doch manche von ihnen produzieren türkise und somit bläuliche Eier. Ob ein Ei blau oder grün ist, ist oft Interpretationssache, zumal jede Henne eine etwas andere Nuance hervorbringt. Doch wie dem auch sei, das Araucana gilt als die Urmutter der Grün- und Blauleger.

Unser Tipp: Viele Hühnerhalter experimentieren mit den Eierfarben und kreuzen Tiere, die unterschiedliche Eierfarben hervorbringen. Somit entstehen Hennen, die beispielsweise oliv- oder moosgrüne Eier legen.

Wer Blauleger ziehen möchte, kreuzt am besten Araucanas mit Hühnern, die schneeweiße Eier legen. Die Chancen auf blaue Eier stehen dann besonders gut.


1) Das Ameraucana

Ganz oben auf der Liste der Blauleger steht das aus den USA stammende Ameraucana. Wer Hennen dieser Rasse erwirbt, erhält zuverlässig blaue Eier.

Im Gegensatz zu den Araucanas haben die Ameraucanas einen Schwanz und keine Bommeln. Die Ameraucanas gehen jedoch auf die Araucanas zurück. In den USA ist das Ameraucana der Easter Egger schlechthin.

Die für die Araucanas typische Ohrkrause wurde dieser Rasse weggezüchtet, letztendlich auch, weil die mit ihr verbundene Genetik die Kükensterblichkeit erhöht. Charakteristisch ist aber auch hier der Erbsenkamm. Das hierfür verantwortliche Gen liegt sehr nah an jenem Gen, das für die blaue Eierfarbe verantwortlich ist.


2) British Lavender Araucana

Beim British Lavender Araucana handelt es sich um eine lavenderfarbige Spielart des Araucanas, die überwiegend blaue Eier legt.

Blaue Eier der Lavender Araucana

Die Rasse entstand in den 1930er Jahren in Schottland. Die Hühner besitzen ein wunderschönes Gefieder mit perlgrauer Nuance.


3) English Cream Legbar

Die Hennen der britischen Hühnerrasse Cream Legbar legen hellblaue Eier.

Cream Legbar sind Blauleger Hühner

Die Rasse entstand im 20. Jahrhundert an der Cambridge University aus Araucanas, Silver Cambars, Plymouth Rocks und Leghorns. Die Anerkennung als Rasse erfolgte 1958.

Cream Legbars besitzen eine Federhaube und im Gegensatz zu den Araucanas einen Schwanz.

Charakteristisch sind die cremefarbigen Nuancen im Gefieder.

Gut zu wissen: Bei den Cream Legbars handelt es sich um kennfarbige Hühner. Direkt nach dem Schlupf ist das Geschlecht der Küken erkennbar, denn junge Hennen sind dunkler gefärbt.

4) Das Silverudds Blå

Die Silverudds Blå (Silverudds Blaue) sind eine von Martin Silverudd in Schweden erzüchtete Rasse, bei der jede Henne zwecks der besseren Unterscheidung eine individuelle bläuliche oder grüne Eierschalenfarbe produziert.

Das Farbspektrum ist sehr groß. Die Blau- und Grünlegereigenschaften erbte das Silverudds vom Cream Legbar.

Silverudds Bla - Hühner die blaue Eier legen

Im Vordergrund der züchterischen Bemühungen steht die Legeleistung, die mit etwa 250 Eiern pro Jahr durchaus gut ausfällt. Die Silverudds Blå gibt es in den Farbvarianten Splash, Schwarz und Blau, wobei auch etwas Silber oder Gold im Gefieder der Hähne üblich ist.

Martin Silverudd schuf schon vor der Entstehung des Silverudds Blå eine gesperberte Grünlegerrasse, die er Isbar nannte. Diese Rasse ging jedoch vollständig unter, weshalb man den nunmehr „freigewordenen“ Namen den Silverudds übertrug. Aus diesem Grund sind die Silverudds Blå in Deutschland als Schwedische Isbar bekannt.

Allerdings gibt es seit einigen Jahren ein Zuchtprogramm, um die ursprünglichen Isbars wiederzubeleben. Deshalb gaben die Silverudds ihren Namen wieder ab und tragen seit 2016 ihre heutige Bezeichnung.


5) Javanesisches Zwerghuhn

Das Javanesische Zwerghuhn ist ein Türkisleger. Es ist der Nachkomme von Ausstellungshühnern, die im Jahr 1915 aufgrund seuchenschutzrechtlicher Bestimmungen nicht mehr in ihre Heimat zurückreisen durften.

Sie blieben deshalb im Balboa Park in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien, wo sie mehr oder weniger wild lebten. Später übernahm der Zoo die Vögel und kreuzte sie mit wilden Bankivahühnern. Javanesische Zwerghühner sind ausgezeichnete Flieger und allgemein recht lebhaft.


6) Das holländische Schijndelaar

Das Schijndelaar ist eine relativ junge Hühnerrasse aus den Niederlanden. Man züchtete die Hühner gegen Ende der 1970er Jahre, um grüne Eier zu erhalten. Aus diesem Grund kam es zur Kreuzung unterschiedlichster Rassen mit den Araucanas als genetische Grundlage für die grüne Eierfarbe.

Das Schijndelaar legt olivgrüne bis bläuliche Eier.


7) Dongxiang und Lushi

Diese chinesischen Hühnerrassen legen zumeist blaue Eier, sind aber für den Hühnerhalter in Europa kaum von Bedeutung und nur extrem selten bis gar nicht zu bekommen.


8) Whiting True Blue Chicken

Das Whiting True Blue Chicken, auch Arkansas Blue genannt, ist eine noch recht junge Versuchsrasse eines gewissen Dr. Tom Whiting aus Colorado in den USA.

Ziel der Züchtung ist ein Huhn mit einer ausgezeichneten Legeleistung von etwa 300 großen blauen Eiern pro Jahr. Hierfür kreuzte Whiting Araucanas mit weißen Leghorns. Wer sich nicht nur blaue Eier, sondern auch eine bunte Hühnerschar wünscht, ist mit dieser Rasse gut bedient.

Die Tiere gibt es in vielen verschiedenen Farbschlägen und mit diversen Merkmalen. Einige Individuen besitzen einen Erbsenkamm oder Bärte. Die Rasse ist nicht auf die Optik hin selektiert, sondern nur auf die Legeleistung und die blaue Eierfarbe.

Die Tiere sind bei uns in Europa kaum erhältlich.

Schon gewusst? Dass Hühner blaue Eier legen, ist zwar eher ungewöhnlich, doch nicht unnatürlich. Verschiedene Wildvögel legen blaue oder türkise Eier, die noch intensiver gefärbt sind als die der Blauleger.

Blaue Eier legt beispielsweise die Amsel. Beim Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Dompfaff und dem Perlsteißhuhn produzieren die Weibchen unterschiedlich gefärbte Eier, die mehr oder weniger blau sein können. Emu-Eier sind immer dunkeltürkis. Die Eierfarbe dient bei den Bodenbrütern sowie bei Vögeln mit offenen Nestern der Tarnung. Bei blauen Eiern geht man davon aus, dass diese blau sind, damit die Vögel ihr Gelege schneller wiederfinden.


Wie entstehen blaue Eier?

An und für sich sind Blauleger eine Variante des Grünlegers. Beiden Hühnertypen liegt die gleiche genetische Besonderheit zugrunde. Bei ihnen lagert sich die blaue, türkise oder grüne Farbe direkt in der Schale ab.

Wie entstehen blaue Eier

Die Schalendrüse der Hennen gibt den Gallenfarbstoff Biliverdin (Oocyan) ab. Biliverdin ist das Abbauprodukt des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffs. Die Umwandlung ins Grüne oder Bläuliche ist unter anderem nach einem Bluterguss gut zu beobachten.


Wie unterscheiden sich Blau- und Grünleger von Braun- und Weißlegern?

Weiße Eier sind pigment- und somit farblos. Bei braunen Eiern überzieht eine Pigmentschicht die weiße Kalkschale. Erst wenige Stunden vor der Ablage wird das Ei mit brauner Farbe überzogen. Diese lässt sich kurz nach dem Legen abwischen und später mit einem Sandpapier wegraspeln.

Betrachtet man eine braune Eierschale von innen, dann erscheint sie weiß. Bei den grünen und blauen Eiern ist das anders, weil sich das Biliverdin direkt in die Schale einlagert. Eine aufgeschlagene Eierschale ist innen und außen blau beziehungsweise grün. Da das Biliverdin mit der Schale verschmilzt, gibt es keine Eier mit grünen oder blauen Sprenkeln. Grüne und blaue Eier sind gleichmäßig gefärbt.

Schon gewusst? Wissenschaftler fanden heraus, dass auch die Eierschalen der Oviraptoren, einer Gattung von Dinosauriern, Biliverdin enthielten und somit eine blaue oder grünliche Farbe gehabt haben müssen.