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Die optimale Einstreu für den Hühnerstall

Aus hygienischen Gründen ist die Einstreu im Hühnerstall wichtig. Außerdem scharren die Tiere gerne am Boden. Die Einstreu begünstigt somit das artgerechte Verhalten.

Gerade für Hühner ergeben sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den Stallboden artgerecht und sauber zu gestalten.

Einstreu im Hühnerstall

Zum Einstreuen eignen sich folgende Materialien:

  • Stroh
  • Säge- und Hobelspäne
  • Hanfstreu
  • Papierfetzen
  • Laub
  • Sand
  • moderne Einstreuvarianten

Der Klassiker: Stroh

Stroh als Einstreu im Hühnerstall

Langstroh findet traditionell als Hühnerstall-Einstreu Verwendung. Stroh besteht aus getrockneten Getreidehalmen. Vor allem Weizenstroh ist angenehm weich. Ein mit Stroh eingestreuter Hühnerstall wirkt auf das Menschenauge sehr gemütlich. Die Strohmatratze schützt effektiv vor Bodenkälte. Stroh hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile von Langstroh:

  • gute Bodenisolation
  • angenehmer Duft
  • preiswert und leicht zu beschaffen
  • eignet sich gut zum Auspolstern der Nester

Nachteile von Langstroh:

  • Mist lässt sich nur schwer separieren, deshalb regelmäßige Komplettentmistung und Matratzenerneuerung vorteilhaft
  • Stroh bietet Parasiten ideale Lebensbedingungen
  • etwas schlechtere Feuchtigkeitsbindung als andere Einstreuarten
Unser Tipp: Flachs- beziehungsweise Leinenstroh ist besonders weich. Es absorbiert bis zu 450 Prozent seines Volumens an Feuchtigkeit. Der Verbrauch ist im Vergleich zu vielen anderen Strohsorten deutlich geringer.
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Strohhäcksel

Häcksel bestehen aus stark zerkleinerten Getreidehalmen. Das erleichtert das Misten und spart Einstreu. Es entsteht eine weiche, gut isolierende Schicht. Der Nachteil im Gegensatz zu den auf Holz basierenden Einstreuarten ist die geringere Feuchtigkeitsaufnahme und die Anfälligkeit für Parasiten.

Unser Tipp: Langstroh und Strohhäcksel eignen sich aufgrund der wärmenden Eigenschaften gut als Wintereinstreu für den Hühnerstall. Im Winter sind die Milben kaum aktiv. Im Frühling lohnt sich dann der Umstieg auf Holzspäne oder Sand.

Eignen sich Strohpellets für den Hühnerstall?

Inzwischen gibt es Stroh auch in stark komprimierter Pelletform. Durch Begießen mit Wasser lösen sich die Pellets auf und erhalten eine weichflockige Konsistenz.

Zumeist betrifft dies nur die oberste Schicht der Einstreu. Die darunter liegende Schicht bleibt mehr oder weniger pelletiert liegen. Für Pferde ist das ideal, denn die Pellets saugen den Urin auf. Als Einstreu für den Hühnerstall eignen sich die groben Strohpellets weniger. Zum einen gibt es neugierige Hühner, die die Pellets fressen. Im feuchten Milieu quellen die Pellets auf und vergrößern ihr Volumen. Das kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Zum anderen scheiden Hühner weniger Flüssigkeit aus, weshalb die Pellets oft lange Zeit ihre feste Form behalten.


Die Alternative: Strohgranulat

Strohgranulat besteht aus zerkleinerten Pellets. Diese Hühnerstall-Einstreu ist von vornherein feiner und weicher, zugleich sehr saugfähig und geruchsbindend. Der Platzbedarf für die Aufbewahrung ist gering. Durch den Einsatz des Granulats reduziert sich die Mistmenge. Granulat ist sparsam im Verbrauch und zudem staubarm. Durch die zerkleinerte Struktur der Einstreu verrottet der Mist schneller. Strohgranulat ist wie alle Strohprodukte kompostierbar.


Säge- und Hobelspäne

Holzspäne und Sägemehl zählen neben dem Stroh zu den am meisten verwendeten Materialien. Diese Hühnerstall-Einstreu ist stark zerkleinert und lässt sich leicht sieben. Somit ist es möglich, die saubere Einstreu von den Kotklumpen zu trennen und diese separat zu entsorgen. Das spart Späne und somit Geld.

Unser Tipp: Mit einer Bollengabel lassen sich die gröberen Klumpen leicht aus der Einstreu filtern. Die Gabeln verfügen über eng stehende Zinken und sind zumeist aus leichtem Kunststoff gefertigt. Es gibt sie unter anderem im Pferdefachhandel zu kaufen.

Weitere Vorteile der Holzspäne:

  • gute Flüssigkeitsbindung durch hohe Saugkraft
  • leicht kompostierbar
  • in praktischer komprimierter Verpackung erhältlich, dadurch gute Lagerfähigkeit

Nachteile:

  • oft viel Staub, vor allem beim Sägemehl
  • attraktiv für Milben und anderes Krabbelgetier (hier aber besser als Stroh)
  • bei Feuchtigkeit Schimmelbildung möglich

Hanf

Getrockneter und zerkleinerter Hanf eignet sich aufgrund seiner hohen Saugfähigkeit gut als Einstreu für Hühner. Die Hanfhäcksel wiegen mehr als Stroh und liegen deshalb sicherer auf dem Boden. Das Aufwirbeln wird erschwert. Außerdem bindet Hanf Gerüche.

Hanfhäcksel lassen sich kompostieren. Der Verbrauch ist relativ gering. Im Handel ist eine spezielle Einstreu mit Eukalyptus-Zusatz erhältlich. Die ätherischen Öle des Eukalyptus mögen die Milben nicht.


Papierfetzen

Papierstreu im HühnerstallEs gibt Hühnerhalter, bei denen regelmäßig viel Papiermüll anfällt. Insofern das Papier nicht zu stark mit chemischer Farbe belastet ist, eignet es sich gut als Einstreu für die Hühner. Die Einstreu lässt sich ganz leicht mit dem Aktenschredder selbst herstellen.

Die Vorteile der Papiereinstreu:

  • kostengünstige Art der Altpapierverwertung
  • sauber und hygienisch
  • gut isolierend
  • saugstark

Nachteile der Papiereinstreu:

  • Verunreinigung mit Druckfarben möglich
  • Entsorgungsproblem bei stark behandelten Papieren
  • leichte Schimmelbildung bei feuchtem Papier
  • Risiko der Verkeimung
  • Gefahr der Nahrungsaufnahme

Laub

Getrocknetes Laub wurde in früheren Zeiten schon allein aus Kostengründen viel und gerne als Tiereinstreu genutzt. Einst gab es hierfür extra Waldnutzungsrechte. Heute ist diese Praxis vielerorts in Vergessenheit geraten. Das Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Laub ist mühsam und kaum produktiv. Dennoch greifen immer mehr Hühnerhalter auf diese alte Form der Bodenbedeckung zurück.

Walnusslaub gegen Milben

Besonders begehrt sind jene Laubsorten, die ätherische Öle und andere Substanzen enthalten, die Insekten und Milben vergrämen. Besonders gut lassen sich hierfür die Blätter des Walnussbaums verwenden. Im Herbst gesammelt und getrocknet eignet sich das Laub in ganzen Blättern oder auch geschreddert gut als Einstreu für Hühner. Eine Möglichkeit besteht darin, die Walnussblätter mit Häcksel- und Späneeinstreu zu mischen.

Schon gewusst? Walnussblätter enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe und das Naphthochinon Juglon. Diese Substanz besitzt eine stark färbende Wirkung, weshalb sie gerne in Bräunungscremes Verwendung findet. Juglon gelangt über die Wurzeln ins Erdreich und hindert dort mit dem Baum konkurrierende Pflanzen am Auskeimen. Man sagt dem Stoff pilzhemmende und antibakterielle Eigenschaften nach.

Mögliche Nachteile der Walnussblätter:

Dem Juglon werden nicht nur positive Eigenschaften zugeordnet. Vermutlich wirkt die Substanz erbgutschädigend. Inwiefern das die Fortpflanzung der Hühner beeinflusst, ist noch nicht ganz geklärt. Vermutlich ist der Einfluss bei mäßigem Gebrauch eher gering. Aus diesem Grund macht es mehr Sinn, das Walnusslaub mit anderer Einstreu zu mischen und nicht allzu viel davon zu verwenden.


Sand

Hühner beim SandbadenHühner lieben Sandbäder. Sie befreien sich dadurch unter anderem von Parasiten. Sand ist außerdem das ideale Material zum Scharren. Auch das Ausmisten gestaltet sich einfach. Sand ist jedoch eine kalte Einstreu und zudem relativ teuer. Für den Sommer ist Sand als Bodenbelag an stark frequentierten Stellen ideal. Im Winter darf es gerne etwas Wärmeres sein.


Neue Produkte

Mit der Einstreu wird viel experimentiert. Einige Produkte sind deshalb relativ neu auf dem Markt. Dazu gehören beispielsweise Miscanthus-Häcksel, also zerkleinertes, getrocknetes Elefantengras. Diese Einstreu ist sehr saugfähig und leicht kompostierbar. Die Restfeuchte liegt gerade einmal bei 15 Prozent, was das Risiko eines Schimmelbefalls deutlich reduziert.

Relativ neu ist auch die Komposteinstreu auf der Basis von Grüngut. Mikroorganismen tragen dazu bei, den Mist zu zersetzen. Nässe muss immer gründlich entnommen werden. Nutzer berichten von einer langen Verwendbarkeit der Einstreu und einem geringeren Verbrauch. Diese Einstreuvariante befindet sich noch in der Erprobung.


Tipps zum Sparen der Einstreu

Um die besonders kontaminierten Bereiche vor einer Verunreinigung zu schützen, eignen sich zum Beispiel Kotbretter unter den Sitzstangen. Diese fangen den Dreck zuverlässig ab. Wer jeden Tag die stark verschmutzten Bereiche zumindest grob abmistet, verlängert die Intervalle der regelmäßig anfallenden Komplettreinigungen.

Fazit: Die Wahl der passenden Einstreu hängt auch von der Jahreszeit ab. Im Sommer verhindert die richtige Einstreu einen allzu starken Milbenbefall. Im Winter darf es gerne eine kuschelige Strohmatratze sein. Wer Kleingehäckseltes als Einstreu für die Hühner verwendet, profitiert von einem sparsamen Verbrauch.