Ein Legenest selber bauen
Legenester erleichtern die Arbeit erheblich. Sie dienen der Henne als Orientierung und bieten einen optimalen Eiablageort. Der Hühnerhalter weiß sofort, wo sich die Eier befinden und muss nicht erst noch lange suchen.
Ein Legenest selber bauen bereitet den meisten Heimwerkern keine Probleme.
Welche Legenester gibt es?
Dass Legenest nicht gleich Legenest ist, zeigt ein Blick in das Sortiment des Fachhandels. An und für sich lassen sich alle Typen auch selber bauen.
Es gibt zum Beispiel diese Legenest-Typen:
- Einzelnester
- Gruppen- und Sammelnester
- Nester zur Wandmontage
- Ständernester
- Abrollnester
- Einstreunester
Modelle aus dem Handel:
Die Vorteile des Einzelnestes
Ein Einzelnest bietet jeweils einer Henne Platz zum Eierlegen. Da ein Hühnerhalter in der Regel mehrere Hennen besitzt, lohnt sich der Bau mehrerer Einzelnester. Diese lassen sich nebeneinander oder auch etwas weiter auseinander aufstellen.
Einzelnester besitzen den Vorteil, dass sie sich leicht säubern und flexibel versetzen lassen. Mehrere kleine Nester sind handlicher als ein großes.
Sammelnest
In ein Gruppen- oder Sammelnest legen mehrere Hennen ihre Eier gleichzeitig ab. Wer ein solches Legenest selber bauen möchte, muss mit mindestens einem halben Quadratmeter Fläche für fünf Hühner rechnen. Je mehr Platz den Tieren zur Verfügung steht, desto besser.
Hängenest
Die meisten Hängenester sind etwa 40 bis 80 Zentimeter hoch an der Wand befestigt. Dadurch kommt weniger Schmutz ins Nest. Die Wandmontage spart außerdem Platz, denn es ist möglich, zwei oder manchmal sogar drei oder mehr Reihen übereinander anzuordnen. Im Bedarfsfall benötigen die Tiere eine Hühnerleiter.
Ständernest
Im Handel gibt es freistehende Ständer mit mehreren Abteilungen. Üblich sind bis zu sechs oder gar acht neben- beziehungsweise übereinander angeordnete Legefächer. Vorteilhaft ist der flexible Einsatz, denn die Ständer lassen sich leicht transportieren und nach Belieben versetzen.
Handwerklich geschickte Hühnerhalter bauen ein solches transportables Legeregal selbst.
Abrollnest
Diese Nester verfügen über einen leicht nach vorne, hinten oder seitlich abfallenden Boden. Legt das Huhn ein Ei, dann rollt dieses in eine Schublade. Der Hühnerhalter sammelt die Eier bequem aus den Auffangfächern.
Abrollnester sind in der gewerblichen Hühnerhaltung üblich. Sie schützen das Ei vor Verschmutzungen und dem Anpicken.
Einstreunest
Diese Nester verfügen über eine weiche Polsterung, die sogenannte Einstreu. Eine dicke Einstreuschicht hält die Eier schön sauber und verhindert Beschädigungen.
Folgende Materialien eignen sich zur Polsterung:
- gehäckseltes Stroh
- Holzspäne
- Getreidespelzen
- Heu
- ein Stück langfasriger Kunstrasen
Die passende Größe
Gemäß der deutschen Legehennenhaltungsverordnung ist ein Einzelnest mindestens 25 Zentimeter breit sowie 35 Zentimeter hoch und tief. Für ein Nest sind maximal sieben Hennen zugelassen.
Beim Gruppennest schreibt die gleiche Verordnung pro Tier 125 Quadratzentimeter Fläche vor beziehungsweise 80 Hennen für einen Quadratmeter.
Allgemein bietet der Hobbyhühnerhalter seinen Tieren mehr Platz als vorgeschrieben. Die optimale Größe für kleine Hühnerrassen ist 30 mal 30 mal 40 Zentimeter und für große Hühnerrassen 30 mal 40 mal 40 Zentimeter.
Der richtige Platz für das Legenest
Hühner bevorzugen geschützte Plätze zur Eiablage. Die Bodenbrüter legen gerne in unzugänglichen Winkeln und Ecken ihre Eier ab. In der freien Natur suchen sie sich ihre Nester unter Sträuchern und Büschen, nutzen natürliche Senken oder scharren sich flache Mulden. Im Stall stehen die Legenester am besten an einer abgedunkelten, ruhigen Stelle, beispielsweise in der Ecke oder an der Wand. Zugluft und reger Durchgangsverkehr sind zu vermeiden.
Beispiel für den Bau eines einfachen Einzellegenestes
Wer ein Legenest selber bauen möchte, benötigt hierfür nicht viele Dinge. Ein solches Nest besteht lediglich aus einem Boden, drei Seitenwänden und zumeist noch aus einem Dach. Die Überdachung schenkt dem Huhn Geborgenheit und zusätzlichen Schutz.
Hühnerhalter, die ein Legenest selber bauen, verwenden zumeist Holz- oder OSB-Platten. Aufgrund ihrer glatten, pflegeleichten und milbenabweisenden Oberfläche eignen sich auch Siebdruckplatten sehr gut für den Bau der Legenester.
Und so geht’s
Zuerst fertigt man jeweils eine Schablone für die Wände, den Boden und das Dach an. Mithilfe dieser Schablonen gelingt das passgenaue Aussägen der Platten. Wer mehrere Einzelnester baut, verwendet die Vorlagen mehrmals. Das spart Zeit. Im besten Fall ist das Dach abgeschrägt, damit die Hühner darauf keinen Halt finden und es nicht als Sitzgelegenheit benutzen. Das verhindert ein Vollkoten des Dachs.
Damit sich die Hühner nicht verletzen, schleift der Heimwerker die Kanten sorgfältig ab. An der Bodenplatte befestigt er mit Winkeln und Schrauben die Seitenwände. Am Schluss kommt das Dach obendrauf.
Eine Seite bleibt frei. Das ist der Einstieg. Damit die Eier nicht aus dem Tor rollen, befestigt der Hühnerhalter eine niedrige Latte vor dem Eingang. Natürlich ist es auch möglich, eine fertige Kiste zu verwenden und in diese den Eingang zu sägen. Um das Nest einfacher zu reinigen, macht es Sinn, das Dach nicht festzuschrauben, sondern mit einer Klappfunktion auszustatten oder an der Innenseite Klötze anzubringen, die es am Herunterrutschen hindern.
Auf jeden Fall müssen die Schrauben tief versenkt sein, damit die Hennen nicht daran hängenbleiben und sich verletzen.
Legenester als Upcycling-Variante
Das Upcycling ist ressourcenschonender, als ein Legenest selber zu bauen. Natürlich muss ein Eiablageplatz nicht unbedingt ein Dach haben.
Es gibt viele alltägliche Gegenstände, die sich zumindest behelfsmäßig als Eiablageplatz verwenden lassen, zum Beispiel:
- Autoreifen
- Obstkisten
- Einkaufs- und Geschenkkörbe
- Metall- und Plastikschüsseln
- Wäschekörbe
- Katzentoiletten ohne und mit Haube (Schwenktür auf jeden Fall entfernen!)