Der passende Boden im Hühnerstall
Wer einen Hühnerstall bauen möchte, denkt spontan an Wand und Dach. Dabei ist der Boden im Hühnerstall für die Stabilität enorm wichtig, denn er bildet in vielen Fällen das Fundament für den späteren Bau. Je nach Beschaffenheit erfüllt er weitere Zwecke. Die Möglichkeiten der Bodengestaltung sind überraschend vielfältig.
Deshalb ist ein guter Boden im Hühnerstall so wichtig
Es gibt viele gute Gründe, dem Boden besonderes Augenmerk zu schenken.
Der Stallboden erfüllt unter anderem folgende Funktionen:
- Fundament zur Stabilisierung
- Schutz vor eindringender Nässe
- Isolierung
- einfachere Reinigung und Desinfektion
- Untergrabschutz
Ein solide gebautes Stallgebäude ruht zumeist auf einem festen Fundament aus Beton. Im Idealfall liegt der Boden etwas höher als die Erde, sodass der Stall vor einlaufendem Wasser geschützt ist. Das Betonfundament stützt das Gebäude und ermöglicht den Aufbau schwerer und robuster Baumaterialien.
Ist kein Fundament vorhanden, dann gibt es verschiedene Werkstoffe, die sich für die Gestaltung des Bodens eignen. Sie isolieren den Stall von unten und schaffen so eine für die Hühner angenehme Atmosphäre. Ein glatter Boden lässt sich leichter reinigen und desinfizieren als die blanke Erde. Das ist einfach hygienischer.
Feste Böden verhindern außerdem, dass Beutegreifer wie Füchse von unten in den Stall eindringen. Auch das Freischarren durch Hühner ist dann nicht mehr möglich.
Aus diesen Materialien bestehen die Böden in Hühnerställen:
- Beton
- Gehwegplatten
- Holz
- Siebdruckplatten
- Erde (Naturboden)
Boden aus Beton
Ein Betonboden ist die wohl stabilste Alternative.
Nach dem Begradigen und Verdichten des Untergrunds mit der Rüttelplatte oder dem Handstampfer kommt eine Schicht feiner Kies auf den Boden. Mit der Abziehschiene erfolgt auch hier eine Begradigung, ehe der flüssige Beton die oberste Schicht bildet. Mit dem Richtscheit gelingt das Geradeziehen des Betons. Der Boden härtet nach einigen Tagen aus und ist auch erst dann belastbar.
Die Vor- und Nachteile von Beton
Beton bildet eine feste, undurchdringbare Schicht, die somit gut vor Beutegreifern schützt. Das langlebige Material ist jedoch relativ teuer und auch der Umgang damit erfordert Fachwissen. Ein Betonboden ist wasserunempfindlich. Er kann sich zwar vollsaugen, aber nicht faulen wie Holz.
Gewegplatten
Es ist zudem möglich, den Boden im Hühnerstall zu pflastern. Hierfür eignen sich zum Beispiel rechteckige und ausreichend dicke Gehwegplatten. Je größer und schwerer die Platten, desto höher ist der Schutz vor grabenden Fressfeinden. Die Platten sind nahezu unverwüstlich und somit sehr langlebig.
Nicht fachgerecht verlegt kann es allerdings passieren, dass sie ihre Position ändern und sich zum Beispiel aufwerfen. Deshalb ist auch hier eine sorgfältige Begradigung und Verdichtung des Untergrunds wichtig.
Gehwegplatten sind wasser- und verwitterungsresistent. Bei sehr feuchtem Boden passiert es jedoch hin und wieder, dass Wasser durch die Fugen tritt. Wer Platten mit einer möglichst glatten Oberfläche wählt, kann den Boden leichter reinigen.
Hühnerstallboden aus Holz
Holz ist der klassische Werkstoff für den Bau eines Hühnerstalls. Da es sich um ein Naturprodukt auf Pflanzenbasis handelt, drohen ohne entsprechende Imprägnierung oder Versiegelung Parasitenbefall und Fäulnis.
Vor allem auf nassem Untergrund ist Holz nicht der ideale Baustoff, da insbesondere Kiefer und Fichte schnell verwittern.
Die einzigen Vorteile sind der geringe Anschaffungspreis und die gute Isolierung.
Das Fundament für den Holzboden
Nicht nur ein gemauerter Stall benötigt ein Fundament, sondern auch bei einem Holzbau ist ein solches sehr sinnvoll. Das Fundament setzt die Wände und den Boden etwas höher und verhindert somit, dass das empfindliche Holz mit der feuchten Erde in Berührung kommt, sich mit Wasser vollsaugt und verwittert.
Das Fundament muss jedoch nicht zwangsläufig aus einer Betonplatte bestehen. Auch ein Punktfundament aus Mauersteinen erfüllt diesen Zweck.
Sinnvoll ist zudem eine Unterkonstruktion aus massiven Balken. Diese liegen im Idealfall auf einem zuvor verdichteten und mit Kies bedeckten und begradigten Untergrund auf. Hochwertige Hölzer wie Akazie und Eiche halten der Feuchtigkeit eher stand, sind aber relativ teuer. Handwerklich geschickte Hühnerhalter errichten ihren Stall häufig auf Stelzen und schützen somit den empfindlichen Boden vor eindringender Nässe.
Boden aus Siebdruckplatten
Eine Siebdruckplatte setzt sich aus mehreren, miteinander verleimten Holzschichten zusammen. Es entsteht eine formstabile Platte. Charakteristisch ist die glatte, furnierte und wasserabweisende Oberfläche, die sich leicht reinigen lässt. Siebdruckplatten lassen sich wie Holz sägen und bearbeiten. Sie sind allerdings teurer als herkömmliches Fichten- oder Kiefernholz.
Naturboden
Das Einfachste ist natürlich, auf einen künstlichen Boden zu verzichten und den Hühnerstall auf der bloßen Erde zu errichten. Die Hühner lieben es, im Boden zu scharren.
Allerdings lässt sich die blanke Erde nur schlecht reinigen. Problematisch ist auch die aufsteigende Feuchtigkeit. Vor allem bei Regen und generell an nassen Stellen leidet sehr schnell die Gemütlichkeit.
Ein Naturboden erweist sich nur dann als ideal, wenn sich der Stall an einem von vornherein trockenen Standort befindet.
Ein großer Nachteil ist der fehlende Schutz vor Fressfeinden. Füchse buddeln liebend gerne und gelangen so problemlos zu den Hühnern.