Sitzstangen im Hühnerstall
Die wilden Vorfahren unserer Haushühner schliefen auf Bäumen. Da waren sie in der Nacht sicherer als auf dem Boden. Diese Angewohnheit behielten sie auch nach ihrer Domestikation bei.
Unsere heutigen Hühner baumen zwar nicht mehr auf, dafür bevorzugen sie aber Sitzstangen als Potest. Diese dürfen in keinem artgerechten Hühnerstall fehlen.
Wozu eine Hühnerstange?
Sitzstangen für Hühner gehören zu den wichtigsten Ausstattungsgegenständen im Stall und sind zugleich einfach zu beschaffen. Sie bieten den Vögeln ein sicheres Gefühl in der Nacht.
In der Regel sitzen die Hühner dicht nebeneinander auf der Stange und schlafen. Der Platzbedarf hält sich somit in Grenzen. Ist der Auslauf groß genug, dann darf der Hühnerstall deshalb ruhig etwas kleiner ausfallen.
Wie hoch muss die Sitzstange sein?
Die Höhe der Sitzstange richtet sich zum einen nach der Größe des Huhns und zum anderen nach dessen Flugfähigkeit.
- Schwerfälligere Hühner kommen leichter auf eine niedrigere Sitzstange.
- Bei agilen und flugfreudigen Tieren kann die Stange höher angesetzt sein, selbst wenn es sich um kleine Rassen wie den Zwerg-Spanier handelt.
Eine Höhe von 40 bis 100 Zentimeter ist für die meisten mittelgroßen Hühnerrassen ideal.
Wie breit ist die Hühnerstange?
Die Länge der Stange richtet sich nach der Anzahl und Größe der Hühner. Dicke Hühner benötigen logischerweise mehr Platz als Zwerge. Grob gerechnet sind zwanzig bis dreißig Zentimeter pro Huhn zumeist ausreichend.
Wie sollte eine Hühnerstange beschaffen sein?
Neben der Höhe spielt auch der Durchmesser der Stange eine große Rolle. Schließlich müssen sich die Hühner an der Stange festkrallen. Bei einem zu geringen Durchmesser kommt das Huhn schneller aus der Balance. Ist der Durchmesser zu groß, findet es keinen richtigen Halt.
Ideal sind Rundhölzer oder schmale Kanthölzer. Auch Äste lassen sich gut als Sitzstange verwenden. Eine Dicke von etwa vier bis fünf Zentimetern ist für die meisten Hühnerrassen ideal.
Wichtig ist auch der Abstand zur Wand. Damit die Hühner ausreichend Platz haben, sollte die Stange etwa 30 bis 40 Zentimeter von der Wand entfernt sein.
Welche Sitzstangen für Hühner gibt es?
Das Huhn stellt an seine Sitzstange keine großen Ansprüche. Wichtig ist ein Nachtlager über der Erde und mit festem Halt. Folgende Arten gibt es:
- Sitzstange zum Befestigen an der Wand
- Sitzständer
- hängende Sitzstange
- Hühnerschaukel
- zweckentfremdete Alltagsgegenstände
Herkömmliche Sitzstange
Der Klassiker ist die Hühnerstange aus Holz. Diese ist fest an der Wand befestigt – und zwar mit beiden Enden. Die Stange verläuft zum Beispiel von einer Stallseite zur nächsten oder sie ist in einer Ecke angebracht.
Sitzständer
Praktisch sind Ständer. Diese stehen auf dem Boden und sind flexibel einsetzbar. Sie lassen sich aus Holz auch gut selbst herstellen. Wichtig ist ein sicherer Stand.
Hängende Sitzstange
Not macht erfinderisch! Hühner auf Sitzstangen, die von der Decke hängen, sollen weniger Besuch von der Roten Vogelmilbe bekommen.
Hühnerschaukel
Die Hühnerschaukel, auch Chicken Swing genannt, ist der neue Hit aus den USA. Die Schaukel dient allerdings weniger als Nachtlager, sondern vielmehr als Spielzeug gegen Langeweile. Anscheinend finden es viele Hühner toll, sanft hin und her zu pendeln.
Sägeböcke und Leitern
Wer ein paar alte Sägeböcke zu Hause rumstehen hat, kann diese ganz schnell in einen Sitzständer umfunktionieren. Vor allem die Modelle aus Holz sind bei den Hühnern beliebt.
Um viele Hühner glücklich zu machen, lohnt es sich, zwei Holzböcke parallel in einem beliebigen Abstand nebeneinander aufzustellen. Der Abstand lässt sich mit einer dementsprechend langen Stange überbrücken.
Die Sägeböcke dienen somit entweder selbst als Sitzgelegenheit oder aber als Stangenhalter. Auch eine im flachen Winkel an die Wand gelehnte und dort im besten Fall befestigte Holzleiter erfüllt ihren Zweck. Eine Holzleiter lässt sich auch zwischen zwei Sägeböcken als Sitzgelegenheit nutzen.
Welches Material ist besser? Holz, Metall oder Kunststoff?
Die klassischen Sitzstangen für Hühner bestehen aus Holz. Der natürliche Werkstoff bietet den Hühnerfüßen einen perfekten Halt. In den Ritzen siedeln sich aber gerne Milben an. Das regelmäßige Bestreichen mit Öl oder das Einpudern mit Kieselgur bietet hier Abhilfe.
Alternativen zum Holz
Beim Bau der Hühnerstangen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So mancher Heimwerker findet allerlei Materialien, die sich für den Bau der Sitzstangen eignen. Wichtig ist, dass die Stangen stabil genug sind, um das Gewicht der Hühner zu tragen.
Kunststoff und Metall sind glatte Materialien. Sie bieten den Hühnerfüßen nicht immer den nötigen Halt und dürfen deshalb auf keinen Fall einen zu großen Durchmesser aufweisen.
Ein weiterer Nachteil: Im Winter ist Metall sehr kalt. Im Extremfall kann es bei Minustemperaturen passieren, dass der Hühnerfuß festfriert. Sitzstangen aus Kunststoff oder Metall haben allerdings den Vorteil, dass sie der Roten Vogelmilbe kaum Versteckmöglichkeiten bieten.
Möglich ist auch die Kombination verschiedener Materialien, beispielsweise eines Metallständers mit einer Holzstange.
Sitzstangen für Hühner kaufen oder selber machen?
Es gibt im Fachhandel schöne Hühnerstangen zu kaufen. Auf dieses Angebot zurückzugreifen, ist wohl die einfachste Methode. Allerdings gelingt es mit wenig handwerklichem Geschick, die Stalleinrichtung selbst anzufertigen.
Wer die Sitzstangen selbst herstellt, kann die räumlichen Gegebenheiten besser ausnutzen und somit eine maßgeschneiderte Stalleinrichtung schaffen.