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Minorka

Ursprungsland
Spanien
Eigewicht
65 Gramm
Legeleistung
170 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
3,50 Kg
Gewicht Henne
3,00 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Das Minorka Huhn ist ein spanisches Huhn mit zweierlei Charakterzug: Treue und Temperament. Seine auffälligen Gesichtspunkte machen es optisch sehr interessant.

Ganz unproblematisch ist die Haltung aber leider nicht.

Der folgende Beitrag erklärt, warum das so ist und was das Minorka Huhn so kann.


Legeleistung und Details zum Ei

Das Minorka Huhn ist ein reines Legehuhn. Unter Optimalbedingungen legt es 170 weißschalige Eier im ersten und 130 im zweiten Legejahr. Das Eigewicht steigt über die Jahre leicht an (im Durchschnitt von 60 auf 70 Gramm).

Die Eier der Zwergrasse wiegen mit je 35 Gramm genau die Hälfte davon.

Bei artgerechter Haltung, zum Beispiel auf einem Bauern- oder Selbstversorgerhof, ist das Minorka in puncto Eigenversorgung optimal.

Weil das Minorka Huhn nicht brütig wird, weicht die Zucht auf den künstlichen Reproduktionsweg aus. Aus halterischer Sicht kann das von Vorteil sein, weil die Legeleistung, ohne regelmäßige Brutpausen, konstant erhalten bleibt. Gleichzeitig erhöht sich dadurch die Zahl, der potenziellen Nachkommenschaft, was für Halter mit Zuchtinteresse von großem Nutzen sein kann.


Haltung

Das Minorka Huhn kann sowohl quirlig und lebhaft sein, als auch ausgeglichen und ruhig. Damit es zahm wird, braucht es aber einiges an Geduld. Wer diese Zeit jedoch investiert, erfreut sich an einem treuen und zutraulichen Tier.

Besonderheit: Das Alter des Minorka erkennt man gut am Temperament. Jungtiere können flatterhaft sein, während ältere Rassevertreter meist deutlich ruhiger sind.

Die Minorka Hähne können sehr wehrhaft sein, wenn sie sich einer Bedrohung gegenübersehen.

Falls man sie in bunten Gruppen halten will, hat sich die Vergesellschaftung von Groß- und Zwergrasse bewährt. Gerade die Hennen kommen gut miteinander aus.


Hühnerstall und Auslauf

In alten Überlieferungen wird das Minorka-Huhn für seine Wetterfestigkeit gelobt. Doch in der Praxis scheinen diese Auskünfte nicht zu stimmen. Das Minorka ist im Winter vergleichsweise anspruchsvoll. Bei Nässe und Zug wird es krank, bei Frost drohen Erfrierungen am Kamm. Die Unterkunft muss deshalb vor allem im Winter wettergeschützt und trocken sein.

Besonderheit: Die Erfrierungen sind ein Phänomen, das nur den Einfachkamm betrifft. Rosenkämme sind von dem Winterleiden frei. Allerdings ist diese Form des Kamms beim Minorka noch nicht besonders populär.

Weil das Minorka sehr lebhaft ist, hat es einen erhöhten Platzbedarf und weil es auch gut fliegen (in im Internet kursierenden Videos stellt es seine Flugkünste eindrücklich unter Beweis) kann, braucht es darüber hinaus auch noch einen hohen Zaun.

Hinweis: Viele Tiere stellen das Fliegen mit fortschreitendem Alter jedoch ein.

Herkunft

Das spanische Rassehuhn stammt von der gleichnamigen Insel in den Balearen. Mit einem Umweg über England (1835) kam es 1870 auch in Deutschland an.

Eine Zeitlang war das Minorka ein klassisches Bauernhofstier und war für seine Leistungsdaten recht hoch angesehen. Mit Aufkommen der Legehybriden ließ das Interesse jedoch merklich nach.

Es ist davon auszugehen, dass eine genetische Verwandtschaft zu den Spaniern, den Andalusiern und den Kastilianern (allesamt Landhühner mit Ursprung in Spanien) besteht.

Die Zuchtbestände sind hierzulande sind seit 2009 stark zurückgegangen. Mittlerweile wurde das Minorka als extrem gefährdete Rasse in die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen aufgenommen.

Der Sonderverein der Züchter des Minorkahuhnes und Zwerg-Minorka nimmt sich der verantwortungsvollen Aufgabe an, die Zuchtbasis wieder auszudehnen. Dazu steht er mit den Niederlanden im Tauschkontakt. Trotzdem scheint das für den langfristigen Zuchterfolg nicht ausreichend zu sein. Deshalb kreuzen die Züchter gezielt rassefremde Hühner ein.

Praxistipp: Für eine gute Befruchtungsrate eignen sich Kleingruppen mit einem Geschlechtsverhältnis von drei Hennen und einem Hahn.
Hinweis: Die Küken wachsen über einen Zeitraum von 6 bis 7 Monaten heran. Ein vorausschauender Züchter sollte die Brut auf den März datieren, damit die Nachkommen den Winter gut überstehen.

Optik

Das Minorka ist ein mittelschweres, hochgestelltes Huhn, das insgesamt groß und kräftig erscheint. Beide Geschlechter haben einen mittellangen Rücken und eine volle Brust.

Der Hahnenschwanz ist reich befiedert, von mittlerer Länge und hängt tief herab.

Die Henne trägt ihren breiten Schwanz ebenfalls flach.

Das Minorka fällt vor allem durch seine charakteristischen Kopfpunkte auf.

Die Ohrenscheiben sind großflächig, dick und weiß. Bei den Hähnen sind die oval, bei den Hennen ist die Form eher rund.

Der Kamm kann sowohl einzel- als auch rosenförmig sein. Der Einafchkamm des Hahns ist aufgestellt, der Kamm der Hennen knickt seitlich ab, die Augenpartie bleibt aber frei. Der Rosenkamm ist niedrig und breit, bei den Hennen ist er etwas kleiner als beim Hahn.

Unabhängig von der Form ist der Kamm knallig rot, so wie es auch die Gesichtshaut und die Kehllappen sind.

Bei Tieren des schwarzen Farbschlags sind die Augen dunkelbraun oder schwarz, bei den weiß gefiederten Artgenossen sind sie rot.

Die Läufe sind glatt und beim weißen Farbschlag fleischfarbig, beim schwarzen Farbschlag grau oder schwarz.

Der kräftige Schnabel ist entsprechend je nach Farbschlag genauso wie die Läufe gefärbt.

Hennen werden bis zu 3 kg und Hähne bis zu 3,5 kg schwer.

Beim Zwerg-Minorka beträgt das Höchstgewicht 1 Kilogramm.


Anerkannte Brakel Farbschläge

Der BDSG erkennt sowohl für das Großhuhn als auch für die Zwergversion nur zwei Farbschläge an: In beiden Fällen sind das die Farben Schwarz und Weiß. Wer genau hinsieht, erkennt bei den schwarzen Tieren aber einen grünen Glanz und bei dem weißen Farbschlag einen Silberstich.