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11 Gründe, Hühner zu halten

Für viele Menschen sind Hühner eine echte Bereicherung. Sie benötigen im Vergleich zu anderen Tierarten relativ wenig Pflege und lassen sich auch im Garten leicht halten. Kurzum, der Nutzen übersteigt in den meisten Fällen den Aufwand um Hühner zu halten.

Folgende Gründe sprechen für die Anschaffung des Federviehs:


1. Hühner halten wegen der Eier

Frische Eier sind der Grund Nummer Eins. Wer an Hühner denkt, denkt zuerst daran.

Je nach Rasse legt eine Henne im ersten Jahr etwa 60 bis 330 Eier. Legehybriden sind besonders fleißig. Allerdings lässt bei diesen Tieren die Legeleistung bereits im zweiten Jahr deutlich nach.

Hühner halten wegen leckeren Eiern

Wer eigene Hühner hält, weiß ganz genau, was diese fressen und kann sich deshalb sein Frühstücksei so richtig gut schmecken lassen. In Notzeiten steht immer ein sich ständig erneuernder Lebensmittelvorrat zur Verfügung.

Außerdem macht es unheimlich viel Spaß, die frischen Eier aus den Nestern zu sammeln. Das ist insbesondere für Kinder ein tolles Erfolgserlebnis.

Kinder holen gerne Eier aus dem Hühnernest

Wer Rassehühner besitzt, nutzt häufig die vom Hahn befruchteten Eier zur Nachzucht in der Brutmaschine oder für die Naturbrut unter der Glucke. Es ist somit möglich, Hühner selbst nachzuziehen und auch zu verkaufen.


2. Fleisch

Hühner liefern ein hervorragend schmeckendes Fleisch. Dieses ist fettarm, eiweißreich und gut bekömmlich. Wer Hühner zu Schlachtzwecken halten möchte, wählt am besten eine der Mastrassen.

Neben den schnellwachsenden, dafür aber auch krankheitsanfälligen Masthybriden gibt es auch alte Rassen mit gutem Fleischansatz, zum Beispiel Bresse, Jersey Giant und Orpington.

Besonders beliebt sind die Zweinutzungsrassen, die bei einer akzeptablen Legeleistung eine gute Fleischausbeute bringen. Dazu gehören zum Beispiel die Mechelner, Barnevelder, Sussex, Marans, Sulmtaler und Wyandotten. Eine neue Zweinutzungsrasse ist das Triesdorfer Landhuhn.


3. Wirtschaftlichkeit

Als Allesfresser sind Hühner nicht wählerisch und sehr wirtschaftlich. Viele Hühnerhalter füttern ihre Tiere wie früher allgemein üblich mit Gemüse-, Salat– und Obstabfällen sowie mit Nudeln und Tellerresten.

Wirtschaftliche Ernährung der Hühner

Die Vögel mögen aber auch Gras und Kräuter. Ist genug Auslauf vorhanden, dann suchen sich die Hühner ihr Futter selbst. Auf der Speisekarte stehen Grünzeug, Körner und Sämereien sowie Insekten und Würmer. Somit entstehen auf eine preiswerte Art viele leckere Eier.

Schon gewusst? Eigentlich ist das Verfüttern von Speiseabfällen verboten. Das betrifft vor allem Essensreste tierischen Ursprungs. Grund hierfür ist ein infolge der BSE-Krise erlassenes Gesetz. Seitdem wird Hühnerfutter nicht mehr mit Tiermehl, sondern mit Soja als Eiweißersatz hergestellt. Aktuell steht die Wiederzulassung tierischer Bestandteile im Hühnerfutter zur Diskussion.

4. Hühner halten aus Nachhaltigkeit

Hühner im Garten sind eine umweltfreundliche Alternative zur industriellen Fleisch- und Eierproduktion und der Massentierhaltung. Das trifft vor allem auf jene Hühner zu, die sich ihr Futter im Freilauf überwiegend selbst suchen.

Hühner halten aus Nachhaltigkeit

Regenwürmer, Käfer, wilde Kräuter, Früchte und Sämereien verwandeln sich auf eine ressourcenschonende Weise in saftiges Fleisch und Eier. Dadurch reduziert sich der Einsatz von konventionell produziertem Futtergetreide wie Soja, Mais und Weizen.

Die Hühnerhaltung passt deshalb perfekt in unsere moderne Zeit.

Schon gewusst? In der gewerblichen Tierhaltung frisst ein Legehuhn etwa 125 Gramm getreidehaltiges Futter pro Tag und Ei. Das sind knapp vier Kilogramm im Monat und etwa 45 Kilogramm im Jahr. Das Einsparungspotenzial bei freilaufenden Hühnern in artgerechter Haltung ist enorm.

5. Züchterglück

Für viele Hühnerzüchter gehören die regelmäßig stattfindenden Ausstellungen zu den Höhepunkten des Jahres. Speziell geschulte Zuchtrichter begutachten und bewerten die ausgestellten Hühner. Die besten Tiere gewinnen Pokale, Urkunden und Medaillen.

Das macht viele Züchter stolz. Außerdem bereitet es Freude, alte Hühnerrassen zu erhalten, sich mit Zuchtfreunden auszutauschen und an verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen.

Unser Tipp: Die regionalen Geflügelzuchtvereine freuen sich immer über neue Mitglieder. Gerne informieren sie auch über die einzelnen Hühnerrassen und geben wertvolle Tipps und Anregungen, wo diese erhältlich sind.

6. Landschaftspflege

Wo viele Hühner auf einem Haufen scharren, ist oft nicht mehr viel vom Gras übrig. Wo wenige Hühner auf einer relativ großen Fläche laufen, ist der Rasenmäher überflüssig.

Hühner im Garten halten

Hühner halten den Auslauf frei von Unkräutern und hochkommendem Gestrüpp. Es gibt Hühnerhalter, die ihre Tiere bewusst auf ein Stück Boden setzen, das sie später neu gestalten möchten. Die Hühner beseitigen unerwünschten Wildwuchs und lockern die Erde. Der Gartenfreund bepflanzt anschließend den auf diese Weise vorbereiteten Boden neu.


7. Dünger

Wie alle Tiere produzieren auch Hühner Hinterlassenschaften. Ihr Kot ist ein wertvoller organischer Dünger, denn er ist besonders reich an Stickstoff, Phosphat, Kalzium und Kalium. Am besten kratzt man den Hühnerkot zusammen und lässt ihn auf dem Kompost ruhen.

Kompost aus Hühnerkot

Zur Anwendung kommt der durch das Kompostieren entstandene Hühnerdung, denn frischer Mist schädigt die Pflanzen. Hühnerdünger aktiviert das Bodenleben, reguliert das Pflanzenwachstum und verbessert allgemein die Bodenbeschaffenheit.

Zu den Gewächsen, die keinen Hühnerdung vertragen, gehören Moorbeetpflanzen wie Blaubeeren, Heidekraut, Azaleen und Rhododendren. Im Gemüsebeet bewirkt Hühnerdung wahre Wunder.


8. Natürliche Schädlingsbekämpfung

Zugegeben, wer Hühner im Nutzgarten hält, macht den Bock zum Gärtner, denn die Vögel lieben all das, was uns auch gut schmeckt, zum Beispiel Salat und Erdbeeren. Dennoch haben Hühner im Garten auch ihren Vorteil.

Zur Leibspeise dieser Vögel gehören zum Beispiel Schnecken und Fliegenlarven. Der Hühnerauslauf ist deshalb nicht nur unkraut-, sondern auch schädlingsfrei.


9. Hoher Zierwert

Hühner bieten einen attraktiven Anblick. Sie bringen Leben in den Garten und erfreuen uns mit ihrer quirligen Art. Vor allem Kinder haben viel Spaß am Beobachten und Füttern der Tiere. Hühner sind auf jeden Fall interessanter als Gartenzwerge und zumeist ähnlich bunt.

Hühner im Garten halten

Es gibt federfüßige Hühner sowie solche mit hübscher Haube. Das Gefieder schillert oft in wunderschönen Nuancen. Vor allem die Hähne besitzen einen extravaganten Federschmuck und besonders schöne Kämme.

Besundere Hühner
Unser Tipp: Zwerghühner eignen sich auch für kleinere Gärten. Imposant anzusehen sind die kleinen Seramas. Einen hohen Zierwert besitzen auch viele Großhühner, zum Beispiel die Schwedischen Blumenhühner mit ihrem lebhaft gemusterten Federkleid. Auf Schönheit gezüchtet ist der japanische Onagadori mit seinem meterlangen Schwanzgefieder. Allgemein sind Rassehühner attraktiver als die braunen und weißen Legehybriden.

10. Seelentröster und Gesellschafter

Die Zahl derer, die Hühner als Streicheltiere halten, wird immer größer. In der Tat ist es möglich, ein Huhn an die Gesellschaft des Menschen zu gewöhnen. Auf diese Art gezähmte Hühner lassen sich bereitwillig streicheln und herumtragen.

Zahme Hühner halten

Sie folgen dem Menschen manchmal sogar ins Haus und bauen eine besonders enge Beziehung zu ihm auf. Vielen Hühnerhaltern tut das seelisch gut.

Hier eine kleine Auswahl an Hühnerrassen, die schnell zutraulich werden:


11. Pädagogischer Nutzen

Hühner eignen sich auch für Schulungen und Therapien. Es gibt inzwischen sogar schon Therapiehühner, die auf Höfen leben, die regelmäßig von Kindern und kranken Menschen besucht werden.

Diese Tiere unterhalten zum Beispiel auf Erlebnisbauernhöfen die Gäste. Auch viele Pädagogen haben privat Hühner, um damit ihre Schützlinge zu überraschen. Es gibt sogar schon Kindergärten und Altenheime mit integrierter Hühnerhaltung.

Glucke mit ihren Küken im Garten

Das Ausbrüten von Hühnereiern zu Schauzwecken kommt ebenfalls immer mehr in Mode. Vor allem Kinder lernen im Anschauungsunterricht viel über die Lebensmittelproduktion und erhalten einen lebendigen Einblick in biologische Vorgänge.