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Kokzidien beim Huhn, Darmparasiten mit schlimmen Folgen

Irgendwann trifft die Erkrankung jeden Hühnerhalter. Kokzidien beim Huhn gehört zu den Krankheiten, die Hühnerhalter am meisten fürchten. Die Kokzidiose bei Hühnervögeln lässt sich als parasitäre Erkrankung beschreiben, diese Krankheit kann in schlimmen Fällen tödlich verlaufen. Es gibt aber vorbeugende Maßnahmen, um so gravierende Fälle zu vermeiden. Halter von Hühnern sollten ausreichend Informationen besitzen, damit sie bei einem Krankheitsfall wissen, was zu tun ist. Kokzidien beim Huhn sind hoch ansteckend, deshalb muss bei einem Befall mit diesen Parasiten schnell gehandelt werden.

Was ist Kokzidiose?

Einzellige Darmschmarotzer (Protozoen), die sogenannten Kokzidien, sind die Verursacher dieser Krankheit. Kokzidien beim Huhn können weltweit beobachtet werden und werden vermutlich auch nieKokzidien beim Huhn verschwinden, da diese Hühnerparasiten eine extreme Widerstandsfähigkeit besitzen. 7 verschiedene krankmachende Kokzidienarten sind beim Geflügel bekannt, die andere Tierarten jedoch nicht befallen, da jede Tierart ausschließlich eigene Kokzidien besitzt. Die Einzeller befallen überwiegend den Darm. Die Infektion entsteht über das Picken von Futter, das mit Tierkot verschmutzt ist. Die aufgenommenen Parasiten wandern weiter in den Darm, dort vermehren sie sich in den Zellen des befallenen Darmabschnitts.

Durch den Vermehrungsvorgang zerstören die Kokzidien beim Huhn die Darmzellen, deshalb bekommen befallene Tiere Durchfall. Dieses Symptom kann dazu führen, dass die erkrankten Hühner sterben. In weniger schlimmen Fällen kommt es zu einer schlechteren Nährstoffaufnahme und zu einer schlechteren Befiederung sowie Lauffärbung. Je nach Kokzidienart und Alter kann diese Krankheit somit einen milden Verlauf haben und nur der Auslöser von etwas Durchfall sein. Sie kann aber auch die Ursache von gravierenden Auswirkungen sein und rasch zu Todesfällen bei den Vögeln führen. Die Gründe dafür sind die Zerstörung der Darmwände und eine massive Schwächung des Hühnerkörpers durch den Verlust von Flüssigkeit und die damit in Verbindung stehende Organbelastung.

Da die Eier der Parasiten mit dem Tierkot ausgeschieden und später in einem Entwicklungsstadium, das fortgeschrittener ist, wieder aufgenommen werden, betrifft diese Erkrankung meistens die Hühner, die in Bodenhaltungsform gehalten werden. In Ausläufen, die überfüllt sind, ist das Infektionsrisiko mit Kokzidien beim Huhn am größten. Erwachsenes Geflügel erkrankt ausschließlich bei Erregern, die stark pathogen sind, oder bei einem schlechtem Allgemeinzustand und hohen Infektionsdosen. Werden die betroffenen Tiere nicht behandelt, scheiden sie dauerhaft Eier aus.

Folgende drei Unterarten der Kokzidiose sollten den Haltern von Hühnern bekannt sein.

Blinddarmkokzidiose

Die Blinddarmkokzidiose wird auch als Rote Kükenruhr bezeichnet. Sie tritt insbesondere bei Küken auf, die zwischen 6 und 8 Wochen alt sind. Nur in absoluten Ausnahmefällen sind ältere Hühner betroffen. Bei den erkrankten Tieren entzündet sich der Blinddarm. Kokzidien beim Huhn, die in dieser Form auftreten, können zu einer Sterberate führen, die einen Wert von 80 % erreicht.

Dünndarmkokzidiose

Die Hauptopfer der Dünndarmkokzidiose sind auch die Hühnerküken. Diese Form der Kokzidien beim Huhn verursacht, dass sich der Blinddarm entzündet. Teilweise kommt es sowohl zu punktförmigen Blutungen als auch zu Gewebezerfall des betroffenen Darmabschnitts.

Enddarmkokzidiosen

Diese Art der Kokzidien beim Huhn befällt vor allem die Kloake und den Enddarm der Vögel. Die Anzeichen dieser Infektion, die häufig tödlich verläuft, sind auch bei dieser Form der Kokzidiose wässrig-schleimiger Durchfall und in einigen Fällen auch blutige Ausscheidungen. Bei Küken, die von einem Kokzidienbefall betroffen sind, liegt die Sterberate bei 80 %. Selbst beim ausgewachsenen Geflügel sterben bei einer Infektion mit diesen Parasiten immerhin noch 30 %. Deshalb ist für Mastbetriebe der entstehende wirtschaftliche Schaden sehr hoch, da auch die Legeleistung der infizierten Hennen stark sinkt. Kokzidien beim Huhn ist die Erkrankung, von der Hühnerhalter am häufigsten betroffen sind.


Symptome und Behandlung der Kokzidien beim Huhn

Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Abmagerung und Schwäche sind die ersten Symptome bei Kokzidieneinem Befall mit diesen Einzellern. Schleimiger Durchfall tritt sowohl bei Dünndarmkokzidiose als auch bei Enddarmkokzidiose auf, die Ursache dieses Symptoms kann aber ebenfalls die Fütterung sein. Bei blutigen Durchfällen ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kokzidienbefall allerdings groß. Der Hühnerhalter muss zur Klärung, von welcher Kokzidiose seine Vögel betroffen sind, den Tierkot durch den Tierarzt untersuchen lassen. Die Behandlung mit Medikamenten kann dann auf den jeweiligen Erregerstamm abgestimmt werden.

Die Medikamente werden in den meisten Fällen über das Trinkwasser verabreicht. Multivitaminpräparate werden oft zur zusätzlichen Behandlung bei Kokzidien beim Huhn vorgeschlagen.

Diese Präparate untestützen bei der Behandlung:

Kommt es zum Fall der Fälle und besteht ein ernsthafter Verdacht auf Kokzidien beim Huhn, kann der Hühnerhalter eine Sofortmaßnahme ergreifen und entweder dem Tierfutter oder Wasser eine Oreganolösung (10 % – 12 %) hinzufügen. Als weitere Möglichkeit kann man mikrobiell aktiven Joghurt in das feuchte Futter beimischen. Bei einem geringen oder mäßigen Befall können diese beiden Maßnahmen ausreichend sein, es ist aber sowohl das Einschicken einer Sammelkotprobe als auch die strikte Überwachung des Hühnerbestands erforderlich. Kommt es zu einer Verschlimmerung des Befalls mit Kokzidien beim Huhn, muss der Tierhalter auf andere Optionen zurückgreifen.


Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Kokzidien beim Huhn

Die Haltungsbedingungen müssen dem Bestand entsprechend angepasst sein, sonst nützen die besten vorbeugenden Maßnahmen gegen diese Parasiten nichts. Um Kokzidien beim Huhn zu vermeiden, sind einerseits ein hoher Bestand und andererseits mangelnde Hygiene  nicht empfehlenswert. Durch die Beachtung dieser zwei Haltungsbedingungen wird den Parasiten schon ein Lebensraum, der wichtig ist,Hühnerhaltung entzogen.

Kokzidien beim Huhn bevorzugen eine feuchte, warme und nährstoffreiche Umgebung. Die Parasiten können von älteren Vögeln, die symptomfrei sind, ausgeschieden werden, da diese Tiere die Erkrankung bereits in einem jüngeren Stadium durchlaufen haben. Somit befinden sich die Kokzidien in den Ausscheidungen der betroffenen älteren Tiere.

Über den Tierkot auf dem Boden erreichen die Parasiten über das Futter den Organismus von schwachen und jungen Tieren. In der passenden Umgebung können die hoch infektiösen Erreger Jahre lang überleben, deshalb ist die Ansteckungsgefahr bei dieser Erkrankung besonders hoch. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Hygiene und Stallpflege mit wirksamen Desinfektionsmitteln eine Voraussetzung für die Hühnerhaltung. Ein Befall mit Kokzidien beim Huhn lässt sich nicht immer vermeiden, denn selbst bei übertriebenen Hygienemaßnahmen des Hühnerhalters kann die Krankheit ausbrechen. Damit der entstehende Schaden bei einem Ausbruch möglichst gering ausfällt, sollte man sowohl Sauberkeit als auch Hygiene sehr ernst nehmen. Der Bestandverlust und die Gabe von Medikamenten können schnell zu einem hohen finanziellen Schaden führen.

Für Hühnerhalter besteht die Möglichkeit zur Verabreichung eines prophylaktischen Kokzidiostatikums, die normalerweise in den üblichen Kükenstartermischungen enthalten sind, und außerdem können Küken, die eine Woche alt sind, eine entsprechende Schutzimpfung erhalten. Dieser Lebendimpfstoff wird nicht gespritzt, sondern über das Trinkwasser aufgenommen, und unterstützt die Vögel dabei, im Verlauf ihres Lebens gegen Kokzidien beim Huhn immun zu bleiben. Keinesfalls darf man Kokzidiostatika füttern und impfen, der Tierhalter muss sich für eine Maßnahme entscheiden. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Befall mit den Parasiten, sollte man im ersten Schritt die infizierten Tiere isolieren und im zweiten Schritt die gesamte Lebensumgebung sowohl gründlich reinigen als auch desinfizieren. Auf diese Weise kann man verhindern, dass nicht der gesamte Bestand befallen wird. Es ist aber wichtig zu beachten, dass diese Maßnahmen einen tierärztlichen Befund und eine entsprechende Behandlung nicht ersetzen können.

Kokzidien beim Huhn mögen trockenen Hitzeperioden mit über 35 °C gar nicht, deshalb kommt es während eines trockenen Hochsommers selten zu Epidemien.