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Blaue Andalusier

Ursprungsland
Spanien
Eigewicht
58 Gramm
Legeleistung
160 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
3,00 Kg
Gewicht Henne
2,50 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Hinweis: Das Blaue Andalusier ist ein spanisches Zweinutzungshuhn, das heute um sein Überleben kämpft. Trotz seiner umgänglichen Art und der extravaganten Farbenpracht, flaut die Begeisterung stetig ab.

Wir zeigen auf, was das Huhn zu bieten hat und warum es sich zu retten lohnt!


Legeleistung und Details zum Ei

Das Blaue Andalusier ist ein Zweinutzungshuhn, dessen Legeleistung 170 Eier im ersten und rund 150 im zweiten Legejahr beträgt. Einige Hennen legen jedoch deutlich mehr! Die Eier sind weißschalig und haben ein durchschnittliches Gewicht von 58 bis 60 Gramm.

Mit 100 Eiern von je 35 Gramm leistet das Zwergandalusier in etwa halb so viel.

Im Winter stellt das Huhn Eiproduktion zeitweise ein.


Haltung

Das Blaue Andalusier ist ein lebhaftes und kontaktfreudiges Huhn, dass sich schnell an seinen Halter gewöhnt. Es ist neugierig, sozialverträglich und wird schnell zahm.

Damit ist das Andalusier das optimale Einsteigerhuhn.

Obgleich das Andalusier recht temperamentvoll ist, kommt es gut in bunten Gruppen klar. Gerade die Hennen lassen sich ohne nennenswerte Komplikationen in eine fremdes Milieu (u. a. Bovan oder Sussex) integrieren.


Hühnerstall und Auslauf

Das Blaue Andalusier ist wendig und vital. Sein natürlicher Bewegungsdrang erfordert ein ausgiebiges Angebot an Fläche und motorischem Reiz.

Ein kahler Stall und monotoner Alltagstrott reichen dem Huhn heiteren Huhn nicht aus. Zumindest die eigenständige Futtersuche sollte möglich sein.

Im Gegensatz zu anderen Hühnern, deren Flugfähigkeiten aufgrund zu hohen Gewichts oder mangelnder Muskulatur nur rudimentär vorhanden ist, fliegt das Andalusier gerne und viel. Damit das Außengehege ausbruchsicher ist, braucht es einen dementsprechend hohen Zaun.


Herkunft

Das Andalusier ist ein spanisches Haushuhn, welches 1851 mit dem Schiff nach England kam. Zwanzig Jahre später hatte es sich auch in Deutschland etabliert. Der deutsche Bestand wuchs so rasant heran, dass er die Zahl der spanischen Population bald schon deutlich überstieg.

Ausschlaggebend waren vor allem Charakter und Erscheinungsbild. Und auch die Leistungsdaten stimmten zum damaligen Zeitpunkt noch.

Seitdem die Legehybriden den Markt dominieren, ebbt die Begeisterung für den Spanier jedoch zu kontinuierlich ab. Heute ist es das Andalusier ein Liebhaberhuhn, das in Deutschland nur noch sporadisch anzutreffen ist.

Dabei gestaltete sich die Fortentwicklung des Andalusiers zunächst sehr aussichtsreich:

Die deutsche Zuchtgeschichte nahm mit Gründung des deutschen Sondervereins „Andalusier Club“ im Jahre 1895 Fahrt und gewann mit Vereinigung des westlichen Sondervereins und der östlichen Spezialzuchtgemeinschaft einen ganzen Schwung neuer Vereinsmitglieder hinzu.

Heute verzeichnet der Verein (mittlerweile „Sonderverein der Züchter Blauer Andalusier und Zwerg-Andalusier“ genannt) jedoch eine besorgniserregende Fluktuation.

Die Bestände haben sich im Laufe der Jahre derart reduziert (innerhalb weniger Jahre sind die Zahlen der weiblichen Tiere um ⅔ und die der männlichen um ⅘ abgeflacht), dass das Huhn heute auf der Roten Liste steht (dort Kategorie I = extrem gefährdet).

Vereinsziel Nummer eins ist deshalb der Rasseerhalt und der Ausbau der Zucht.

Über die gezielte Öffentlichkeitsarbeit will man Interessenten generieren, damit die seltene Rasse bewahrt und die genetische Diversität innerhalb der Zuchtpopulation ausgeweitet werden kann.

Die blau-gesäumte Farbzucht ist allerdings dadurch erschwert, dass die Merkmalsausprägung intermediär entsteht. Bei der Vererbung kann es also zu farblichen Zwischenformen kommen.

Beispiel: Übertragen auf das Andalusier entstünde bei der Verpaarung zweier blau-gesäumter Individuen 1/4 weiße, 1/4 schwarze und 2/4 mischerbige/blaugesäumte Nachkommen. Verpaarte man hingegen je ein schwarz- und ein weißgefiedertes Elterntier, stiege die farbliche Erfolgsrate an.
Übrigens: Die Andalusier-Henne zur Brut zu bewegen, ist ein ambitioniertes Ziel. Besondere Brutfreude verspürt sie der Regel nach nicht.

Optik

Das Andalusier ist ein sportliches Huhn mit kräftig muskulösem Rumpf. Dieser wird stolz emporgereckt und endet bei der Henne in einem vollen, breiten Bauch.

Die Schenkel treten klar hervor und sind breit aufgestellt.

Der Schwanz der Henne steigt an und fächert sich auf.

Auch der Hahnenschwanz ragt empor. Die Sicheln hängen gut gebogen herab.

Gesicht, Kehllappen und der regelmäßig gezackte Einfachkamm sind rot, die Ohrenscheiben kontrastieren in Weiß.

Die Augen sind meistens dunkelbraun oder rot, der Schnabel und die glatten Läufe bewegen sich in unterschiedlichen Nuancen der Farbe Grau, Blau bzw. Horn.

Henne (ca. 2,5 kg) und Hahn (ca. 3 kg) sind jeweils von durchschnittlichem Gewicht.

Die Zwergform wiegt beidgeschlechtlich unter 1000 Gramm.


Anerkannte Andalusier Farbschläge

Sowohl in Bezug auf das Andalusier Huhn als auch auf das Zwerg-Andalusier ist hierzulande nur der blau-gesäumte Farbschlag anerkannt. In Spanien gibt es das Huhn auch ohne charakteristischen Saum.

Hahn und Henne ähneln sich farblich sehr. In beiden Fällen ist das schwarz umsäumte Taubenblau dominant.

Der Hahn kann insgesamt etwas dunkler sein.

Sein Sattelbehang verläuft ins Blauschwarz.