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Vorwerkhuhn

Ursprungsland
Deutschland
Eigewicht
55 Gramm
Legeleistung
170 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
3,50 Kg
Gewicht Henne
2,50 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Vorwerkhuhn - Hühnerrasse

Das Vorwerkhuhn zählt zu den Zwienutzungsrassen, was bedeutet, dass es seinen Halter nicht nur mit Eiern, sondern auch mit Fleisch versorgt.

Hinweis: Die Leistungseigenschaften der Vorwerkhühner stehen bei der Haltung aber nicht im Vordergrund, denn allen voran ist es ein farbenprächtiges Liebhaberhuhn.
Haltung der Vorwerkhühner

Legeleistung und Details zum Ei

Obwohl das Vorwerkhuhn zu den Zwienutzungshühnern zählt, ist es in keiner der beiden Leistungskategorien für seine wirtschaftliche Nutzbarkeit bekannt. So wird von zähem Fleisch berichtet und davon, dass einige Hennen jährlich nur rund 100 Eier produzieren.

In Stein gemeißelt sind diese Daten jedoch nicht, da die Züchter die Leistungsdaten durch Selektion kontinuierlich optimieren. Fleißige Legehennen legen sogar bis zu 170 Stück und halten diese Quote auch für einige Legeperioden bei. Im Winter legen die Vorwerk-Hennen in der Regel aber nicht.

Legeleistung der Vorwerkhühner

Die cremefarbenen Eier werden mit voranschreitendem Alter größer und erreichen schlussendlich ein Gewicht zwischen 55 und 58 Gramm.

Eier von Vorwerkhühnern
Besonderheit: Die Eier der Vorwerkhühner enthalten vergleichsweise viel Dotter, wodurch einzigartige Geschmacksverhältnisse entstehen.

Während einige Individuen jedes Jahr in Brutstimmung kommen, ist der Bruttrieb bei den meisten Hennen stark unterrepräsentiert.

Vorwerkhuhn Glucke mit Küken

Haltung

Das Vorwerkhuhn ist ein Rassehuhn, das anfängerfreundliche Eigenschaft hat. Gegenüber seinem Halter zeigt es sich friedfertig und wird bei entsprechender Hingabe sogar zahm.

Vorwerkhuehner im Garten

Auch im Umgang mit seinen Artgenossen zeichnet es sich durch seine sozialen Fertigkeiten aus. Anders, als bei vielen anderen Hühnerrassen, ist nicht nur die Gemischthaltung, sondern auch die Bildung von Hahnengruppen möglich, da sich die männlichen Tiere erstaunlich gut verstehen.

Unser Tipp: Die Hähne sollten bei der Vergesellschaftung noch sehr jung und die Bewegungsfläche auf die Anzahl der Tiere zugeschnitten sein.

Freilauf und Hühnerstall

Die Haltung der Vorwerkhühner gestaltet sich unkompliziert. Zum einen liegt das daran, dass sie durch ihr dichtes Untergefieder ideal gegen Schlechtwetterphasen ausgerüstet sind. Zum anderen hängt das aber auch mit ihren spärlichen Flugkünsten zusammen, die dazu führen, dass das Gehege in der Regel keine hohen Zäune braucht.

Vorwerkhuhn im Freilauf
Aber Achtung: Junge oder verängstigte Hühner mobilisieren ungeahnte Kräfte und können selbst einem Außengehege mit einer 2-m-hohen Einfriedung entfliehen. Erfahrungsberichten zufolge, kommt das jedoch nur in Ausnahmefällen vor.

Im Gegensatz zu manch anderen Rassen, ist das Vorwerkhuhn freiheitsliebend und hat einen leicht erhöhten Platzbedarf. Je größer der Auslauf, desto größter ist auch die Futtermenge, die sich das Huhn durch Scharren und Picken selbst zusammensuchen kann.

Trotz all der Vorteile eines Außengeheges ist das Vorwerkhuhn aufgrund seiner Gefiederfarbe ein beliebtes Beutetier. Die Bodenfläche braucht also von jedem Punkt eine gut zu erreichende Fluchtmöglichkeit.

Zusätzlich benötigt das Vorwerkhuhn eine schützende Unterkunft, in der es bei extremen Wetterlagen und während der Nacht Zuflucht suchen kann. Für die reine Stallhaltung eignet sich die Hühnerrasse aufgrund ihrer Bewegungsfreude aber nicht.


Herkunft

Das Vorwerkhuhn (ursprünglich: Hühner vom Vorwerk) ist eine deutsche Geflügelart, die ihre Bezeichnung dem gleichnamigen Züchter ‘Oskar Vorwerk’ verdankt.

Dieser startete in enger Abstimmung mit erfahrenen Hühnerzüchtern das ambitionierte Projekt, einen echten Allrounder zu kreieren.

Herkunft des Vorwerkhuhns

Für die satte Gefiederfarbe und die Zwienutzbarkeit kreuzte er um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert die folgenden Rassen ein:

  • Lakenfelder
  • Ramelshoher
  • Hittfelder Landhühnern
  • Orpington
  • Andalusier oder Kastilianer

Zehn Jahre später wurden die Vorwerkhühner bereits auf diversen Ausstellungen vorgestellt und als eigene Rasse anerkannt.

Vorwerkhühner sind nach optischen Kriterien besonders attraktiv. Allerdings springen viele Interessenten von ihrem Zuchtvorhaben ab, sobald sie von den Erschwernissen erfahren.

Diese hängen mit den enormen Verlusten während der Zeit des Zweiten Weltkrieges zusammen. Die Vorwerkhühner wurden bis auf ein einziges Grüppchen ausgelöscht.

Die Bestände konnten sich bis heute zwar so weit erholen, dass die Hühner nicht mehr vom Aussterben bedroht sind, aber noch immer unter Beobachtung stehen.

Der Erhaltungsring für Vorwerkhühner und der Sonderverein zur Zucht und Erhaltung der Vorwerk- und Zwerg-Vorwerkhühner e.V. leisten einen entscheidenden Teil zum Rasseerhalt. Hervorzuheben ist, dass die Leistungsoptimierung und die Herausarbeitung der Rassemerkmale im Fokus stehen. Das erfordert saubere Selektion und eine akribische Dokumentationsarbeit. Zur Vermeidung hoher Inzestraten, ist es außerdem wichtig, dass die Züchter in einem regen Austausch stehen.

Achtung: Unseriöse Bezugsquellen bieten häufig keine reinrassigen Vorwerkhühner, sondern ähnlich aussehende Kreuzungen an.

Optik

Das Vorwerkhuhn ist mittelgroß und tendenziell eher tief gestellt. Die Rumpfkontur entlang der Brust, der Schultern und dem Rücken ist rundlich-breit. Trotz dieser Rundungen hat es aber keine plumpe, sondern eher eine muskulös-athletische Figur.

Optik dieser Hühnerrasse

Der Hennenschwanz ist als eine spitz zulaufende Verlängerung der Rückenpartie zu sehen. Der Hahnenschwanz ist gut besichelt und fällt aus einem 45-Grad-Winkel in gleichmäßig geschwungenen Halbkreisen herab.

Die Gesichter der Vorwerkhühner werden von feinen Federn geziert.

Die darunterliegende Haut samt Kehllappen und Einfachkamm ist rostfarben bzw. knallig rot. Bei der Henne darf der Kamm am hinteren Ende seitlich leicht angewinkelt sein, während der Hahn einen vollaufgerichteten Stehkamm trägt.

Die Ohrscheiben, die bei den Hähnen deutlich größer als bei den Hennen sind, halten sich bei Jungtieren in der Farbe Weiß. Es ist aber auch möglich, dass sich mit voranschreitendem Alter ein roter Kranz entwickeln kann.

Entsprechend der Gefiederfarbe, bewegt sich der Farbton der Augen in einem Orange mit einem Gelbanteil oder einem Hauch von Rot.

Die Läufe sind glatt und farblich schieferblau.

Vorwerkhennen erreichen ein Körpergewicht zwischen 2 und 2,5 kg. Die Hähne wiegen rund ein halbes Kilo mehr.

Das Gefieder der Vorwerkhühner ist in drei charakteristische Farbsektionen eingeteilt: Der Rumpf ist goldgelb, der Schwanz ist schwarz, genauso wie der Kopf und Halsbehang.

Obwohl es zeitweise auch rote und blaue Vorwerkhühner gab, ist es ein offenes Geheimnis, dass die Zuchtverbände in dieser Hinsicht nicht besonders experimentierfreudig sind. Sie definieren die Gefiederfarbe als optisches Hauptmerkmal, die durch Einkreuzungen nicht verloren gehen soll.