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Ayam Cemani

Ursprungsland
Indonesien
Eigewicht
45 Gramm
Legeleistung
120 Eier / Jahr
Gewicht Hahn
2,50 Kg
Gewicht Henne
1,50 Kg
Bruttrieb
Flugfähigkeit
Ayam Cemani

Bei dem Ayam Cemani ist von Kopf bis Fuß alles schwarz. Umgangssprachlich wird es deshalb auch Gothic Huhn genannt.

Einige Kulturen verbinden mit der Färbung Zauberei, andere einen außergewöhnlichen Geschmack, wieder andere sind einfach von der Optik fasziniert.

Das Ayam Cemani ist jedoch nicht nur vom Aussehen speziell, es hält seinen Halter auch aufgrund seiner besonders temperamentvollen Art ordentlich auf Trab.


Legeleistung und Details zum Ei

Legeleistung der Ayam Cemani

Das Ayam Cemani ist ein Zweinutzungshuhn, das auch im Winter legt und dessen Legeleistung mit 120 Eiern im Jahr als durchschnittlich zu bewerten ist.

Legeleistung der Ayam Cemani

Eigewicht

Die Eier wiegen jeweils 45 Gramm und sind – entgegen der Erwartungen – creme oder weiß und auch das Innere ist farblich ganz normal.

Das Fleisch des Huhns ist, ebenso wie Innereien und Knochengerüst, schwarz und erinnert im Geschmack an Fasan.


Ayam Cemani Küken und Brutlust

Das Ayam Cemani brütet gern und oft.

Die Glucken nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und verteidigen ihr Nest, wenn es sein muss, in aller Härte und im Team.


Haltung

Das Ayam Cemani ist ein friedliches Tier. Allerdings ist es vom Wesen schreckhaft und scheu. Vielfach tut sich das Huhn mit der umzugsbedingten Umgewöhnung eine Zeitlang schwer.

Unser Tipp: Die Kükenaufzucht von Hand beugt dem Fremdeln vor.

Das Ayam Cemani ist eigentlich ein geselliges Huhn. Bevor die Gruppe aber harmonisch miteinander umgehen kann, kämpfen die Hähne um Status und Rang.

Sobald die hierarchische Verteilung erstmal steht, ist die Herde ein starkes Team und hilft sich sogar untereinander aus.

Übrigens: Die Vergesellschaftungstauglichkeit schließt auch rassefremde Hühner mit ein.

Freilauf und Hühnerstall

Das Ayam Cemani ist ein bewegungs- und flugfreudiges Tier. Die reine Stallhaltung eignet sich damit ebenso wenig, wie ein simpel umzäunter Außenbereich. Das Huhn flattert ohne Abdeckung mit einem Netz oder einem massiven Gittergestell davon. Für die Haltung verbleiben somit noch zwei Optionen: die Kombination aus Stall und Riesenvoliere oder die unbegrenzte Haltung im Freien.

Ayam Cemani Hahn

Die Freihaltung mindert die Futterkosten, weil die Hühner sehr erfolgreich in der Futtersuche sind. Gleichzeitig erfordert sie vom Halter ein gewisses Engagement, denn die Hühner kommen des Nachts nicht zurück zum Stall, wenn ihnen der Schlafplatz im Baum besser gefällt. Entweder duldet man ihr natürliches Schlafgesuch oder präpariert den Baum dahingehend, dass die Hühner ihr Interesse daran verlieren (Einsatz von Reflektoren, Äste zurückschneiden, etc.).

Aber: Das Ayam Cemani ist ein Huhn, dass es kaum reinrassig zu kaufen gibt. Je nach Kreuzungsprodukt können die Haltungsbedingen stark differieren. Auch die Winterhärte hängt davon ab.

Herkunft

Das Ayam Cemani ist ein indonesisches Huhn von dem erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts berichtet wird. Kurz vor der Jahrtausendwende gelangte es in europäisches Gebiet (Holland). Dort wurden sowohl Hybriden (aufgrund geringer Schlupfrate des Ayam Cemanis kreuzte man rassefremd ein) mit den Merkmalen des Ayam Cemani als auch reinrassige Exemplare zur Zucht genutzt.

Schwarze Hühner - Henne

Noch heute gibt der Grünschimmer Auskunft über das Sumatra-Huhn als genetischen Gegenpart. Ein weiterer Vorfahr ist das asiatische Bankivahuhn.

Die Vermarktung des Huhnes erstreckte sich lange Zeit nicht nur auf den Lebensmittelbereich, sondern machte vor allem den spirituellen Sektor aus. Das hyperpigmentierte Huhn stand im Verdacht, supernatürliche Kräfte zu haben und Krankheiten zu heilen.

Das Ayam Cemani ist ein schwer zu züchtendes Huhn. Optisch gilt die klare Maxime eines vollständig schwarzen Huhns. Doch selbst die reinrassigen Hühner aus dem Ursprungsgebiet erfüllen diesen Anspruch nur temporär: Bereits im zweiten Lebensjahr legen sie ihre Schwarzfärbung wieder ab. Sie entwickeln dann einen roten Kamm und ihr Schwanzgefieder wird allmählich grün. Aber: Auf dem europäischen Markt gibt es Tiere mit dieser Besonderheit aufgrund züchterischer Selektion weitestgehend nicht.

Neben dem Pigmentproblem ist die Inzuchtquote bei dem Ayam Cemani besonders hoch. Die damit verbundene Niedrigrate im Schlupf verlangsamt den Prozess der Weiterzucht.

Damit sich das eigentliche Huhn nicht durch zahlreiche Einkreuzungen verliert, müssen die Züchter untereinander eine Tauschstruktur organisieren, im Zuge derer es zur Linienauffrischung kommt. Bislang fehlt eine solche Tauschdynamik aber noch.


Aussehen

Das Ayam Cemani ist ein kleines Huhn. Manch eine Henne erreicht nicht mehr als einen Kilogramm. Der Hahn wiegt ein Kilo mehr.

Das Ayam Cemani ist eine Kämpfernatur und hat den typischen, aufrechten Gang. Dieser ist bei der Henne etwas weniger ausgeprägt als beim Hahn. Weitere Unterscheidungskriterien gibt es neben den typischen Geschlechtsmerkmalen nicht. Beide sind hochgewachsen und muskulös, zur Brust lädt der Körperbau ein wenig aus.

Der Hahn trägt seinen Schwanz in einem Winkel von maximal 45 Grad. Der Schwanz der Henne zeigt aufgrund der geneigten Rückenpartie etwas höher empor.

Der Hals ist kräftig und lang, das Gesicht leicht befiedert oder nackt.

Der Einfachkamm ist fleischig und mehrmals gezackt (4 bis 6 Zacken als Zuchtziel). Kehllappen und Kamm treten bei den Hähnen deutlicher hervor als beim weiblichen Geschlecht.

Die Beine sind kräftig, lang und federfrei, die Zehen sind mit starken Krallen bestückt.

Aufgrund der Hyperpigmentierung sind alle Körperbereiche schwarz. Der einzig anerkannte Farbschlag ist somit Schwarz. Bei einfallendem Licht ist ein grüner bzw. bläulicher Schimmer zu sehen. Insgesamt ist das Gefieder griffig und hart.

Wissenschaftlicher Hintergrund: Hinter der Schwarzzeichnung (Hyperpigmentierung = Fibromelanosis = Melanismus) steckt eine genetische Mutation. Dabei kommt es in allen Zellen des tierischen Körpers zu Endothelin-3-Expression. Im Gegensatz dazu geschieht das bei anderen Tieren nur an dem dafür vorgesehenen Ort. Auch andere Tiere weisen diese Art der Dunkelfärbung auf (Panther, Schlangen, das Seidenhuhn u. v. m.) doch so intensiv wie beim Ayam Cemani wurde das Phänomen noch bei keinem anderen Tier gesehen.

Übrigens: Der Melanismus betrifft weder die Eier noch das Blut.