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9 Gefahren im Hühnerauslauf: Styropor, giftige Pflanzen, usw.

Für Hühner gibt es nichts Schöneres, als an der frischen Luft nach Futter zu suchen und ihre Freiheit in einem möglichst großen Auslauf zu genießen. Das hat aber leider auch seine Tücken, denn die Welt außerhalb des Hühnerstalls ist nicht ohne Risiko. Die meisten Hühnerhalter denken zuerst an Habicht und Fuchs. Doch es lauern noch viel mehr Gefahren, an die man im ersten Moment gar nicht denkt.

Gefahren im Hühnerauslauf

Falsches Futter

Der Geschmackssinn ist beim Huhn nicht sehr stark ausgeprägt. Die Tiere ertasten ihre Nahrung vielmehr mit dem Schnabel und wählen dementsprechend ihre Leckerbissen aus. Deshalb passiert es immer wieder, dass die Tiere Dinge verschlucken, die ihnen nicht gut tun.

Das gehört nicht in den Kropf:

  • Giftpflanzen
  • Styropor und Isoliermaterial
  • Schnüre und Plastik
  • Schlechtes vom Kompost

1. Giftpflanzen

Vor allem Hühner, die frei auf dem Grundstück umherlaufen, werden häufig mit giftigen Pflanzen konfrontiert.

Giftige Pflanzen sind:

  • Tollkirsche
  • Maiglöckchen
  • Schierling
  • Bilsenkraut
  • Krokus
  • Herbstzeitlose
  • Hyazinthe
  • Tulpe
  • Eisenkraut
  • Rittersporn
  • Gold- und Blauregen
  • Eibe
  • Nachtschattengewächse
  • Farn
  • rohe Bohnen
  • Seidelbast
  • Wildlupine
  • Ginster
  • und viele weitere Giftpflanzen

Besonders gefährlich sind Pflanzen mit appetitlich wirkenden Beeren und Samen. So bildet zum Beispiel das Maiglöckchen wie die Eibe rote Früchte aus. Das trifft auch auf den bittersüßen Nachtschatten zu. Er ist wie alle Nachtschattengewächse für Hühner giftig.

Giftige Pflanzen im Hühnerauslauf

Da auch Kartoffen, Paprika und Tomaten zu den Nachtschattengewächsen zählen, sollten die Tiere davon Abstand nehmen. Vor allem unter den Zierblumen und -sträuchern gibt es etliche, die giftige Samen ausbilden und die Hühner gefährden. Besondere Vorsicht ist also im Zier- und Gemüsegarten geboten.


2. Styropor und Isoliermaterial

Während viele Hühner giftige Pflanzen instinktiv meiden, wirkt Styropor auf die Tiere magisch anziehend. Die Vögel können den kleinen, weißen Kügelchen kaum widerstehen. Styropor ist jedoch ein Kunststoff und somit garantiert nicht gesund. Das, was die Hühner fressen, reichert sich letztendlich in den Eiern und im Fleisch an und gelangt so auch in die menschliche Nahrungskette. Für die Hühner erreichbare Eisfreihalter im Gartenteich, aber auch zahlreiche Dekoelemente wie Osterschmuck, bestehen aus Styropor. Oder die Hühner holen das Styropor hinter den Brettern hervor. Das Material ist zum Isolieren von Kleintierställen beliebt. Es erstaunt immer wieder, wie die Tiere wissen, wo sich der „Leckerbissen“ befindet. Darüber hinaus sind Hühner auch erfinderisch, wenn es darum geht, Glas- und Steinwolle aus Fensterrahmen und Verkleidungen zu stibitzen. Sie picken oft nur ein kleines Loch ins Holz und ziehen das Isoliermaterial anschließend heraus. Das Material ist nicht nur ungesund, sondern es kann auch eine lebensgefährliche Kropfverstopfung verursachen.


3. Schnüre und Plastik

Ebenfalls eine Kropfverstopfung verursachen umherliegende Teile, die wie natürliche Nahrung aussehen, aber in Wahrheit künstlich sind. Schnüre und Gummibänder fühlen sich am Schnabel wie Würmer an. Auch kleine Plastikteile und anderer Müll landen leider viel zu schnell im Kropf.

Plastik im Hühnerauslauf

4. Chemie im Auslauf

Insektizide, Fungizide und Schädlingsbekämpfungsmittel gehören ebenfalls nicht in den Hühnerauslauf. Diese Gefahr lauert vor allem auf Tiere, die den gesamten Hof- und Gartenbereich nutzen.

Chemie ist eine Gefahr für Hühner

Ratten- und Mäusegift sowie Schneckenkorn sind tödlich für die Vögel. Als Allesfresser erbeuten Hühner bei Gelegenheit auch Mäuse, die wiederum Gift gefressen haben könnten.


5. Giftige Tiere

Dass Hühner nach einem Schlangenbiss krank werden oder gar verenden, ist zwar sehr selten, doch nicht ganz ausgeschlossen. In Deutschland sind die Bisse der Kreuzotter und der Aspisviper giftig. Ungesund ist auch das Hautsekret der Erdkröte, die hin und wieder einem Huhn zum Opfer fällt. Hühner, die Hornissen, Wespen und Bienen jagen, riskieren einen Stich.


6. Gefahren vom Kompost

Giftige Pflanzenbestandteile wachsen nicht nur im Garten, sie landen auch auf dem Kompost. Nicht alles, was der Mensch verträgt, ist gut für das Huhn. Avocados gehören zu diesen toxischen Substanzen. Das in dem Gemüse enthaltene Persin kann zu schweren Herzmuskelnekrosen führen.

Gefahren im Kompost

Rohe Kartoffelschalen, Tomaten und Paprika enthalten Solanin, das in größerer Menge ebenfalls schädlich ist. Vorsicht ist auch bei Zwiebeln geboten. In geringer Menge helfen gekochte Zwiebeln bei Atemwegserkrankungen. Zu viele und vor allem rohe Zwiebeln führen unter Umständen zu Blutarmut und Gelbsucht. Die in den Zwiebeln enthaltenen Thiosulfate zersetzen die roten Blutkörperchen.

Aufgrund des Theobromin-Gehalts ist auch Schokolade für Hühner giftig. Kritisch sind zudem Apfelkerne. Wer einen Apfelkuchen oder Strudel bäckt, entsorgt die Gehäuse oft auf dem Kompost. Dort liegen die Apfelkerne dann in konzentrierter Form. Diese enthalten jedoch Blausäure. Der starke Hühnermagen zersetzt die Kerne anders als das Verdauungssystem des Menschen sehr schnell.

Dass sehr Salziges, Verdorbenes und Schimmeliges ebenfalls nicht in den Hühnermagen gehört, versteht sich von selbst. Nur leider entsorgen viele Hühnerhalter explizit diese Reste gerne auf dem Kompost, ohne diesen vor dem Zugriff der Tiere zu schützen.

Unser Tipp: Nur rohe Kartoffeln, Paprikas und Tomaten sind für Hühner giftig. Gekocht bereiten diese Gemüsesorten keine Probleme. Das trifft auch auf Bohnen zu. Rohe Gemüseabfälle sind deshalb oft besonders kritisch.

7. Rasenmäherschnitt

Hühner lieben Gras und fressen auch gerne das, was der Rasenmäher ausspuckt. Allerdings sollte das Gras wirklich frisch sein, denn die kurz abgeschnittenen Halme gären sehr schnell. Außerdem hängen an den Klingen oft Rückstände vom Motorenöl. Das ist nicht sehr hygienisch und zudem ungesund.


8. Tod im Wasser

Es kommt auch immer wieder vor, dass Hühner ertrinken. Der Gartenteich, der Pferdetränkkübel oder allgemein Wasserfässer werden häufig zur tödlichen Falle.

Hühner Gefahr Gartenteich

Die Tiere krallen sich während des Trinkens am Rand fest. Verlieren sie das Gleichgewicht und fallen sie ins Wasser, kommen sie zumeist nicht mehr hinaus.


9. Hühnerklappen ohne Einklemmschutz

Ein erhöhtes Risiko bergen auch manche Hühnerklappen. Vor allem viele automatische Hühnerklappen verfügen über eine Zeitschaltuhr, die zu einer bestimmten Zeit das Tor schließt. Zwar verfügen die meisten modernen Hühnerklappen über eine sogenannte Nothaltefunktion, aber diese schützt das Huhn nicht immer zuverlässig vor einer Verletzung durch die herunterfahrende Tür.

Manchmal erschlafft lediglich die Schnur und die Klappe drückt weiterhin auf das Tier. Passiert das während des Schließvorgangs am Abend, dann ist das Huhn unter Umständen die ganze Nacht eingeklemmt und am Morgen häufig tot.

Deshalb ist es sinnvoll, eine Hühnerklappe zu kaufen, die sich automatisch wieder öffnet, wenn sich ein Tier darunter befindet.