Grünleger Huhn
- Ursprungsland
- Deutschland
- Eigewicht
- 61 Gramm
- Legeleistung
- 270 Eier / Jahr
- Gewicht Hahn
- 2,80 Kg
- Gewicht Henne
- 2,20 Kg
- Bruttrieb
- Flugfähigkeit
Grüne Eier sind etwas ganz Besonderes auf dem Frühstückstisch. Aus diesem Grund zählen Grünleger zu den beliebtesten Hybriden im Geflügelhandel. Die Eier dieser Hühner besitzen eine attraktive hellgrüne, mintfarbige Nuance. Auch das Schaleninnere schimmert grün.
Wie entstehen Grünleger-Hybriden?
Bei den Grünlegern handelt es sich um Legehybriden. In diesem Fall werden zwei stark reinerbige Linien verschiedener Rassen miteinander verpaart. Die Tiere erben in der ersten Generation jeweils die besten Eigenschaften ihrer Eltern. In der zweiten Generation spalten die Erbanlagen wieder auf und die exzellenten Leistungsmarker gehen häufig wieder verloren.
Die im Geflügelhandel erhältlichen Grünleger sind auf die Verpaarung eines Araucana-Hahns mit einer andersrassigen, stark auf Legeleistung gezüchteten Henne zurückführen. Das reinrassige Vatertier ist wichtig, weil die Nachkommen ansonsten keine grünen Eier legen.
Die Stammform aller Grünleger: das Araucana
Es gibt mehrere Hühnerrassen, die grüne Eier legen. All diese Rassen gehen jedoch auf das Araucana-Huhn zurück. Dieses Grünleger Huhn ist das Ergebnis von zufälliger Mutation und gezielter Auslese. Es stammt vermutlich aus Chile, auf jeden Fall aber aus Südamerika.
Nicht nur die grüne Eierschalenfarbe macht das Araucana zu einem der auffälligsten Hühnerrassen der Welt. Charakteristisch ist eine dichte Halskrause sowie ein Backen- oder Kehlbart.
Die Kämme sind oft nur ansatzweise vorhanden und relativ klein.
Mit am auffälligsten ist der fehlende Schwanz. Viele sehen in dem Araucana deshalb eine Qualzucht. Trotzallem handelt es sich um eine sehr alte Rasse. Die Ursprünge reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. In Deutschland findet eine gezielte Zucht seit den 1960er Jahren statt.
Männliche Tiere erreichen ein Gewicht von rund 2,5 Kilogramm, Hennen sind etwa 500 Gramm leichter. Die Eier wiegen ungefähr 50 Gramm.
Farbschläge der Araucanas:
- Blau
- Wildfarbig
- Gold- und Silberhalsig
- Schwarz und Weiß
- …
Eine Spielart ist das Lavender Araucana, das auch mit Schwanz erhältlich ist. Die Hennen legen hier bläuliche Eier. Vom Araucana existiert zudem eine Zwergvariante.
Grünlegende Hühnerrassen als Alternative
Darüber hinaus gibt es weitere grünlegende Hühnerrassen, wobei die Nuance der Eierschale variiert und ins Bläuliche gehen kann.
Rassen die grüne Eier legen:
- Silverudds Blue
- Cream Legbar
- Schijndelaar
- Javanesisches Zwerghuhn
Wie sieht das Grünleger Huhn aus?
Im Gegensatz zum schwanzlosen Araucana besitzen die Grünleger-Hybriden Schwanzfedern und gleichen auch mit ihrem ausgeprägten Einfachkamm optisch dem normalen Standardhuhn.
Es gibt viele verschiedene Farben, was die Zusammenstellung einer bunten Truppe erleichtert. Zur Auswahl stehen zum Beispiel beige, graue, weiße, schwarze und braune Hennen. In manchen Fällen sind Grünleger mit Haube erhältlich.
Die Legeleistung der Grünleger
Grünleger-Hybriden legen im ersten Jahr etwa 270 mintgrüne Eier. Diese wiegen durchschnittlich 61 Gramm.
Im Alter von 22 Wochen bringen sie etwa 50 Prozent ihrer vollen Leistung. Mit 24 bis 26 Wochen steigert sich diese auf rund 80 Prozent. Mit ungefähr 2,2 Kilogramm erreichen die Grünleger ein gutes Gewicht.
Die Vor- und Nachteile der Grünleger-Hybriden
Grünleger-Hybriden bieten den Vorteil, dass sie mit bis zu 270 Eiern deutlich mehr legen als ein reinrassiges Araucana-Huhn. Ein solches legt im ersten Jahr höchstens 180 Eier.
Viele Menschen schätzen außerdem das „normale“ Aussehen an dem Grünleger Huhn. Schwanzlose Hühner sind nicht jedermanns Sache.
Warum sind die Eier überhaupt grün?
Grünlegerhennen besitzen die genetische Veranlagung, grüne Eier zu legen. Die schöne grüne Farbe ist eine Folge von Pigmenteinlagerungen in der Schale.
Die Hennen verfügen über eine spezielle Schalendrüse. Diese gibt das Pigment Biliverdin beziehungsweise Oocyan ab. Hierbei handelt es sich um das grüne Abbauprodukt des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Biliverdin ist darüber hinaus für die Grünfärbung der Galle verantwortlich.
Auch wir besitzen diesen Farbstoff. Er ist zu sehen, wenn wir uns infolge einer Verletzung blaue Flecken einfangen. Beim Abbau des Bluts entstehen nacheinander verschiedene Farbnuancen, die von Blau über Grün zum Gelb führen.
Auch bei Hühnern, die andersfarbige Eier legen, sind Pigmente an der Farbgebung beteiligt. Vermischen sich die roten Blutpigmente mit dem gelben Gallenfarbstoff, dann entstehen braune Eier.
Weitere Hybriden mit interessanten Eierfarben
Viele Geflügelhändler führen neben den Grünlegern auch Marans+ im Sortiment. Bei den Marans handelt es sich um die sogenannten Schokoleger. Weibliche Vertreterinnen der Hühnerrasse Marans legen vor allem in der Anfangszeit sehr dunkle, braune Eier, die manchmal leicht gesprenkelt sind oder einen Rotton aufweisen.
Es gibt eine Hybridform als Nachahmung der anerkannten Hühnerrasse, die sogenannten Marans+. Diese legen ebenfalls dunkelbraune Eier, welche aber oft an die Nuance der echten Marans nicht herankommen.
FAQ
Wo gibt es Grünleger zu kaufen?
Grünleger sind wie alle anderen Hybriden über den gewerblichen Geflügelhandel erhältlich. Meist werden sie vom LKW aus mit vielen weiteren Hühnern, Enten, Puten und Wachteln verkauft.
Die Geflügel-LKWs fahren regelmäßig bestimmte Verkaufsstellen zu vorher angekündigten Terminen an. Auch auf Kleintiermärkten sind sie häufig vertreten.
Was kostet eine Grünleger-Henne?
Wie Königsberger, Marans+ und Goldsperber zählen die Grünleger zu den exklusiveren und deshalb kostspieligeren Hybriden. Sie kosten im Schnitt zwischen 12 und 17 Euro und sind somit teurer als die Lohmann Braun und Weiß, aber deutlich billiger als ein Rassehuhn.
Kann man Grünleger selbst züchten?
Da es sich bei den Grünlegern um keine Rasse im eigentlichen Sinne handelt, sondern nur um Hühner, die grüne Eier legen, ist es gut möglich, sie selbst zu ziehen.
In der Regel vererbt sich die Eigenschaft, grüne Schalen zu produzieren, dominant vor allem über das Vatertier. Weibliche Kreuzungsprodukte aus Grün- und Weißlegern legen immer grüne Eier. In den nachfolgenden Generationen kommt es dann wieder zur Aufspaltung und unter den Nachkommen befinden sich wieder Weißlegerhennen.
Da es männliche Grünleger-Hybriden kaum zu kaufen gibt, weil die Aufzüchter die Hähne aufgrund mangelnder Leistungsfähigkeit frühzeitig aussortieren, lohnt sich die Anschaffung von Grünleger-Gockeln anderer Rassen, beispielsweise des Araucanas.
Wie alt sind Grünleger-Hybriden bei der Abgabe?
Während es Rassehühner in allen Altersklassen zu kaufen gibt, stehen die Grünleger-Hybriden entweder als 12- bis 14-wöchige Junghennen oder als legereife Hühner im Alter von 18 bis 22 Wochen zur Verfügung.
Die Händler und Geflügelaufzüchter kaufen oft Bruteier oder Küken und ziehen sie für den Verkauf groß. Bei Abgabe sind die Tiere deshalb ungefähr alle gleich alt.
Wie hoch ist der Futterbedarf bei den Grünlegern?
Ein ausschließlich von Legemehl oder -korn ernährtes Grünlegerhuhn benötigt rund 120 Gramm Futter am Tag.
Dennoch suchen sich die Hennen einen großen Teil ihres Futters selbst, wenn ihnen genug Auslauf zur Verfügung steht. Sie mögen gerne Kräuter und Gräser, Insekten, Würmer, Schnecken, Körner und vieles mehr.
Sind grüne Eier gesünder?
Nein, das ist ein Märchen, das im Zuge des Booms in den 90er Jahren zwecks besserer Vermarktung verbreitet wurde.
Man behauptete damals, der Cholesteringehalt wäre in grünen Eiern niedriger als in braunen oder weißen. Cholesterin ist ein Blutfett und mitverantwortlich für die Entstehung von Arteriosklerose und Herzinfarkten.
Wie die Bayerische Landesanstalt für Tierzucht im Rahmen mehrerer Studien herausfand, gibt es hinsichtlich des Cholesteringehalts keine nennenswerten Unterschiede.